Archiv der Kategorie: Makroskop

Vernetzung der Makroskop Gruppen

Markus aus Felbert hat alle Makroskop-Gruppen Ansprechpartner angemailt.
Hier der bisherige Email- Verkehr in zeitlicher Abfolge:

Dienstag, 29. Mai 2018 18:38
Betreff: Gesprächskreise Makroskop vor Ort

Liebe Makroskopler,

meine Name ist Markus und ich habe vor zwei Monaten einen Gesprächskreis in Velbert gegründet. Beim ersten Treffen waren 5 Personen anwesend, beim zweiten Mal nur 2 und dann – na ja – vielleicht kennt Ihr das auch, man ist beruflich eingespannt hat dann noch Familie und selbstverständlich auch dort Verpflichtungen, so dass dann oft wenig Zeit für diese Dinge bleibt. Ich habe 3 Fragen an Euch :

  1. Wie laufen die Kreise bei Euch ?
  2. Was haltet Ihr von einer großen zentralen Aktion einmal im Jahr zu einem bestimmten zentralen Thema ?
  3. Welche Möglichkeiten nutzt Ihr um den Kreis bekannt zu machen, außer den Hinweis unter makroskop ?
    Ich überlege an die Lokalpresse zu gehen.

Lieben Dank für eine Info.
Antwort immer ruhig an alle.
Vielleicht kann man ja mal etwas GRÖßERES zusammen aufziehen. Ich wäre dabei.

Grüße von Markus aus Velbert

 

Marco W. aus Landshut schrieb zurück:
Servus an Alle,

ich habe mich erst vor 1 Woche dazu entschlossen, eventuelle Makroskopler ausfindig zu machen.

Ich habe bereits vor einigen Wochen den Ch. S. angeschrieben.
Aber leider keine Rückantwort erhalten (eventuell im SPAM gelandet).
Ich gehe mal davon aus, dass bis auf Michael, aus der schönen Hansestadt Hamburg, niemand einen großen und vor allem regelmäßig stattfindenden Gesprächskreis aufgebaut hat. Denn das Gebiet ist ziemlich speziell, man muss Flassbeck und Co. kennen und vor allem bereit sein, auch mal ein paar Euros dafür zu opfern. In Großstädten mit entsprechender Uni ist es sicherlich leichter etwas auf die Beine zu stellen. In kleinen Städten wird es da schon ziemlich schwierig.

Man darf auch nicht vergessen, dass der Kreis der Makroskopler eh schon gering ist (auf Deutschland bezogen). Über diesen Weg auch noch Gleichgesinnte in nicht zu großer Entfernung zu finden, die das dann auch regelmäßig besuchen wird noch viel schwieriger.
Ich werde versuchen über die Parteiarbeit entsprechendes denken und handeln zu vermitteln. Natürlich wäre es prima, wenn sich doch noch Leute melden würden, aber ich mache mir da keine falschen Hoffnungen. Über die Presse darauf aufmerksam zu machen ist ein Weg. Facebook, Twitter und Instagram würden mir da auch noch einfallen.

Sich einmal pro Jahr zu einem bestimmten Thema zu treffen und sich kennenzulernen ist sicherlich eine interessante Sache. Aber auch da darf man wieder nicht vergessen, dass wir a) sehr wenige sind b) über die Republik verteilt sind und c) einen Termin und Ort brauchen der allen passt.
Ich will niemanden hier die Hoffnung nehmen, aber auch bei mir hat in der politischen und gewerkschaftlichen Arbeit die Realität Einzug erhalten und mich auf den Boden der Tatsachen gebracht. Es geht nur in kleinen Schritten nach vorn und selbst die sind ziemlich hart erkämpft (also mit viel Arbeit in der Freizeit verbunden / obwohl ich davon schon kaum welche habe). Trotzdem lohn es sich, langsam wieder Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen und den Menschen klarzumachen, dass es auch anders gehen kann (und muss).

Makroskop ist das Beste was es gibt, um sich wirtschafts- und finanzpolitisch weiter fortzubilden. Vorkenntnisse sind natürlich extrem von Vorteil und erleichtern die Materie ungemein. Aber aufgrund der sehr guten Art und Weise, ist es auch für Laien möglich mitzuhalten. Das ist genau das was Politik nämlich wieder braucht. Verständliche Sprache.
Wenn Ihr wirklich etwas ändern wollt, dann müsst ihr leider den steinigen Weg über die Gewerkschaften oder einer politischen Partei gehen. Aber auch dort wird man mit dieser Einstellung wenig Freunde finden. Stellt euch darauf ein, als Einzelkämpfer euch vorzuarbeiten. Mir gefällt es sogar, dass ich total anders denke, wie die sogenannten “Alteingessenen”. Baut auf junge Leute und sucht euch die alten Querdenker raus. Eckt ruhig an und geht euren Weg. Nicht den der anderen.

Organisationen wie die Progressive Soziale Plattform oder die DL21, versuchen das Umdenken voranzutreiben. In kleinen Städten sucht euch eher eine politische Partei und schaut, ob es Mitstreiter gibt, mit denen ihr gemeinsam den Kampf führen könnt.

Um noch einmal den Gedanken des Treffens 1x pro Jahr aufzugreifen. Man könnte eventuell etwas in der Art in Hamburg durchführen.
Aber dann als Wochenend-Camp oder so. Bekannter Punkt, der mit dem Flugzeug schnell erreichbar ist. Allein aufgrund der Uni schon eine rege Beteiligung nicht ausgeschlossen. Dazu Workshops, Vorträge und natürlich Vernetzung und Party am Abend. Von Freitag bis Sonntag, dann lohnt es sich auch den Weg aufzunehmen und Zeit um sich die schöne HH anzuschauen bleibt auch.

Liebe Grüße   Marco W. aus Landshut

 

Und hier Wolfgang´s Mail:

Liebe Makroskopen,

danke, Markus aus Felbert, dass du die Vernetzung der Makroskop-Gesprächskreise bzw. -Ortsgruppen gestartet hast.

Schon lustig, wie ganz unterschiedlich wir uns nennen: \”Teilnehmer des Gesprächskreises Makroskop\”, \”Makroskopler\” und \”Makroskopen\”. Vielleicht sollte man das bei einem der angedachten Treffen mal vereinheitlichen.
Sehr gute Idee mit den Treffen, um über unsere Erfolge und Probleme gemeinsam zu reden. Allerdings, Marco, sollten meiner Meinung nach, diese Treffen eher zentral in der BRD sein, allein schon um den dafür nötigen CO2-Ausstoß zu minimieren. Im Herbst wird sicher wieder ein Makroskop-Kongress stattfinden. Vielleicht können wir uns bei dieser Gelegenheit zusammensetzen. Deshalb habe ich auch die Makroskop-Verwaltung in die Adressatenliste aufgenommen. Ich hoffe, das war o.k.

In Heidelberg treffen wir uns seit November letzten Jahres einmal monatlich. Beim ersten mal waren dank Hinweis auf Makroskop gleich zwölf Leute da; die E-Mail-Liste der schon-mal-Dagewesenen umfasst mittlerweile 23.
Der mit der weitesten Anreise fährt sogar fast sechzig Kilometer. Die Zahl der Anwesenden hat sich mittlerweile auf durchschnittlich zehn eingependelt.

Bisher haben wir über verschiedene Themen diskutiert, wollen aber auch Veranstaltungen durchführen, um die kritische Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus in eine weitere Bevölkerung zu tragen. Als kleines Format habe ich bei uns im Stadtteiltreff der Bahnstadt-Heidelberg vor zwei Jahren ein youtube-Video eines Flassbeck-Vortrags gezeigt und anschließend mit den 47 Erschinenen diskutiert. Upgraden ließe sich das z. B. für die Diskussion mit einer Skype-Schalte zu Herrn Flassbeck selbst.

Zu “Gleichgesinnten” haben wir bisher Kontakt zu der Heidelberger Gruppe der Pluralos https://www.plurale-oekonomik.de/das-netzwerk/ziele-und-aktivitaeten/ aufgebaut. Toll ist, dass sie von der Uni Heidelberg für nichtkommerzielle Vorträge kostenlos einen Hörsaal gestellt bekommen und für Honorar, Anreise, Unterkunft etc. mit bis zu 300,- € pro Veranstaltung unterstützt werden. Wir haben vereinbart, gegenseitig unsere Veranstaltungen zu bewerben, zu besuchen und angedacht, auch gemeinsame zu organisieren. So ließe sich z. B. sicher auch einmal eine Einladung von Heiner Flassbeck oder anderen Promis nach Heidelberg stemmen.

Herzliche Grüße an euch alle

Wolfgang aus Heidelberg

Schulden und Guthaben

Dieser “Artikel” ist der Versuch auch Menschen ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund die Tatsache bewusst zu machen, dass die Summe aller Schulden + der Summe aller Guthaben auf der Welt immer exakt gleich Null ist. Er war Thema des “Heidelberger Makroskopen Treffen” vom Juni 2018 und wurde kontrovers diskutiert.
Entscheiden Sie selbst, ob dieser ungewöhnliche Zugang zum Thema Ihnen nützlich erscheint. . .

Schulden und Guthaben entstehen und vergehen beim Handel

Schulden und Guthaben gibt es auch ohne Geld.
Allerdings nicht ohne einen Handel – einen Deal – eine Vereinbarung – gleichgültig wie Sie es nennen möchten.

Wenn Ihr Ehepartner Ihnen anbietet: “Ich koch Dir Dein Lieblingsessen, wenn Du mir heut Abend die Füße massierst” und Sie nehmen an, dann schuldet Ihnen Ihr Partner einmal Lieblingsessen und Sie ihm danach einmal Füße massieren. Das ist der Deal.
Umgekehrt haben Sie einmal Lieblingsessen gut und Ihr Partner einmal Füsse massieren. Es sind Schulden und Guthaben entstanden, in dem Moment, in dem Sie beide sich geeinigt haben.

Werden sich freie Handelspartner einig, dann sind die “Tauschwerte” (Lieblingsessen und Fußmassage) in diesem Moment für die beiden gleich bewertet.
Bis zur Lieferung, haben nun beide Seiten etwas gut und umgekehrt schulden beide Seiten etwas.
Und die Guthaben und die Schulden haben exakt den gleichen Wert (für die Handelspartner zumindest, denn darauf haben sie sich ja geeinigt).

Wenn sie sich nicht auf ihr Gedächtnis verlassen, sondern 2 Zettel schreiben, die die Werte beschreiben (z.B. Essen kochen und Füße massieren), dann haben sie eine (zugegeben etwas merkwürdige) Art von “Geld” geschaffen.
Und dieses ‘Geld’ oder besser die ‘Schuldscheine’ repräsentieren gleichzeitig Schulden und Guthaben.

Den Zettel “Füsse massieren” erhält Ihr Partner und er bedeutet für Sie, dass sie ranmüssen – Ihr Partner hat was bei Ihnen gut.
Den Zettel “Essen kochen” bekommen Sie und er bedeutet, dass sie das was draufsteht gut haben und Ihr Partner muss ran – an den Herd, in diesem Fall. . .

Wenn Sie sich Ihren Zettel so anschauen könnten Sie sagen: “Der Zettel ist mein Guthaben”.
Aber haben Sie sich jemals die Speisekarte in einem Restaurant angesehen und diese für das Essen gehalten?
Ich vermute nicht.
Das klingt lustig – ist aber entscheidend. Machen Sie sich das völlig klar – denn wenn Sie einen Moment darüber nachdenken: Beim Geld machen wir diesen Fehler andauernd! (Aber ich will nicht vorgreifen. . . )
Noch mal zurück zu den Zetteln:
Sie stellen sowohl dar, was einer schuldet, als auch was ein anderer gut hat.
Auf dem Zettel steht nicht wer wem die aufgedruckte Tätigkeit schuldet, oder wer Kochen oder Füsse massieren gut hat. Wer den Zettel gerade besitzt kann es beim anderen einlösen. Also lassen Sie sich ihren Zettel ja nicht von Ihrem Partner klauen, sonst müssen Sie massieren und kochen. . .
Wenn Sie es (aus irgendwelchen Gründen) nicht schaffen, diesen Zettel nicht als Ihr Guthaben zu betrachten, dann machen Sie sich wenigstens klar, dass eben dieser Zettel für Ihren Partner eine Schuld darstellt.

Nun aber weg von der Zettelwirtschaft. . .

Geld entsteht, wenn der Staat irgendwelche Zettel oder Münzen “Geld” nennt und die Verwendung rechtlich verpflichtend macht, aber es ändert rein gar nichts am Prinzip von Schulden und Guthaben und wie sie immer gleichzeitig in gleicher Höhe entstehen und vergehen!
So einfach das ist, so schwer fällt es den meisten Menschen das wirklich ernsthaft zu glauben. . .

Das Problem mit dem Geld

Schulden und Guthaben sind immer gleich groß und löschen sich gegenseitig aus.
Diese Erkenntnis geht jedoch regelmäßig verloren, wenn wir (ähnlich dem Restaurantbesucher, der die Speisekarte mit dem Essen verwechselt) Geld mit Guthaben verwechseln.

Geld ist kein Guthaben! Guthaben ist meine Beziehung zu einem Geldbetrag, der auf einem Zettel oder auf meinem Kontoauszug steht. Schulden sind auch kein Geld. Schulden sind meine Beziehung zu einem Geldbetrag auf meinem Konto, oder bei meinem Nachbarn, der mir vielleicht  letzten Monat 10€ geliehen hat.
Was den Betrag auf einem Geldschein zu meinem Guthaben macht, ist die gerne übersehene Tatsache, dass er in meinem Besitz ist. Leihen Sie sich mal von Ihrem Nachbarn 10 €. Dieser Betrag ist nun exakt Ihre Schuld bei Ihrem Nachbarn und das bleibt auch so, obwohl Sie den Schein nun in Händen halten.

Schulden wir jemandem einen Betrag, dann hat er genau den gleichen Betrag bei uns gut. Es kann nicht anders sein, Guthaben und Schulden beziehen sich auf den gleichen Betrag. Sie sind identisch, nur der eine muss den Betrag hergeben, der andere bekommt ihn.
Dies wird jedoch regelmässig und stur ignoriert und am Ende komplett “vergessen”.
Es wird aus mehreren Gründen so leicht vergessen, z.B. weil jeder einzelne mehr Schulden als Guthaben haben kann. Die Gleichheit der Summe aller Schulden und aller Guthaben mit unterschiedlichem Vorzeichen (oder anders formuliert, dass die Summe aller Guthaben und Schulden immer exakt gleich Null ist), entspricht nicht unserer persönlichen Erfahrung. Statt dessen erleben wir jeden Tag, dass Schulden schlecht sind und Guthaben prima. Wir vergessen also leicht, dass das eine die notwendige Bedingung für das andere ist, dass das eine ohne das andere schlicht nicht existieren kann.

Und dies ist einer der größten Fehler in unserem Bildungssystem, der dazu führt, dass wir unser Wirtschaftssystem nicht verstehen. Und das betrifft traurigerweise sowohl hochintelligente Wissenschaftler als auch eher durchschnittlich finanziell begabte Normalbürger.
Das kann man kaum glauben, aber nichts ist stabiler, als unsere Vorurteile, die sich aus unseren eigenen täglichen Erfahrungen speisen.
Den Geldschein in unserer Hand nehmen wir (zu unrecht) als Guthaben wahr – dabei stellt er nur einen Betrag dar, der für uns und jemand anderen Schuld bzw. Guthaben darstellt und vice versa.

Wenn wir mit dem Geldschein nicht handeln, sondern ihn an die Wand nageln, oder ihn verbrennen, dann werden wir niemals etwas dafür bekommen. Dann haben wir auch nix gut. Wenn man nix dafür bekommt hat man auch kein Guthaben. Und niemand schuldet uns etwas für diesen Geldschein, wenn wir ihn nicht gegen etwas eintauschen. Klingt trivial – ist es auch – will aber trotzdem kaum jemand wahr haben. . .

Und die, die es verstanden haben, erklären es so kompliziert, dass es die meisten nicht verstehen.
Ich habe jedenfalls eine gefühlte halbe Ewigkeit gebraucht, um es zu verstehen.
Und jetzt kämpfe ich damit es anderen zu erklären . . .

Handel im Alltag

Sie gehen mit einem Geldschein zum Bäcker und tätigen einen Handel. “Bitte 20 Brötchen”. Der Bäcker wirft Sie nicht raus, sondern akzeptiert ihr Angebot. (Üblicherweise sagen wir Sie akzeptieren sein Angebot, aber ändert das etwas wesentliches?) Nun schuldet er Ihnen 20 Brötchen und Sie schulden Ihm den Geldschein. Sie haben 20 Brötchen bei Ihm gut und er hat den Geldschein gut. Wenn Sie die Bäckerei (mit 20 Brötchen und einem Geldschein weniger in der Tasche) verlassen, haben sich Schulden und Guthaben aufgelöst. Der Geldschein ist nun beim Bäcker und er kann damit einen anderen Handel abschließen und Schulden und Guthaben in gleicher Höhe erzeugen und bei Lieferung wieder vernichten.

Geld erleichtert den Handel – es ändert aber nichts daran, dass Schulden und Guthaben immer nur gemeinsam entstehen und vergehen können.

Schulden und Guthaben sind recht abstrakte Begriffe. Wenn Ihnen jemand ein Brötchen leiht, dann schulden Sie ihm die Rückgabe. Wenn Sie es verspeisen, wird er kaum akzeptieren daß nun seine Beziehung zum Brötchen erloschen sei, weil es ja weg ist. . . Natürlich bleibt Ihre Schuld und sein Guthaben (er hat ja bei Ihnen noch was gut – eigentlich das Brötchen, aber jetzt wenigstens etwas von gleichem Wert als Ausgleich) also unabhängig davon wie sie entstanden ist, bis zur ‘Rückzahlung’ erhalten.

Weil unsere Vorurteile so stabil sind, kostet es Mühe und Anstrengung sie abzubauen. Und dann ist es auch noch ein etwas sperriges und ungewöhnliches Thema. Aber ich will hier einen Anfang machen – wohl wissend, dass die meisten das nicht ohne weiteres akzeptieren werden. Ich habe selbst viel zu lange gebraucht, es wirklich richtig zu verstehen. Das ist peinlich, wenn einem die Einfachheit der Sache dann endlich klar ist. . .
Wichtiger ist es die Tragweite dieses merkwürdig anmutenden Themas zu verstehen.
Die wird massiv unterschätzt!

Folgerungen

Was ich damit meine (und mit der Hartnäckigkeit unserer Vorurteile) wird vermutlich schnell klarer, wenn wir das Gesagte auch nur auf ganz wenige konkrete Beispiele anwenden.

Also los:

  • Wenn ich einen 10 € Schein habe, kann ich mir wahlweise beim Bäcker, Metzger oder sonst einem in der Gesellschaft, Waren oder Dienstleistungen in Höhe eines Wertes von 10 € “einhandeln”.
    D.h. irgendjemand schuldet mir potenziell Waren oder Dienstleistungen im Wert von 10 €.
    Diese Schulden existieren aber nur potenziell. Verbrenne ich die 10 €, dann sind diese potenziellen Schulden im exakt gleichen Moment genauso verschwunden, wie mein (ebenfalls nur potenziell vorhandenes) Guthaben in Höhe von 10 €.
    Verbrenne ich den 10 € Schein, dann verschwindet sowohl meine Möglichkeit mir ein Guthaben von 10 € “einzuhandeln”, als auch unmittelbar die Möglichkeit jemanden zum Schuldner in Höhe von 10€ zu machen.
    Man könnte es auch so formulieren:
    Auf “meiner” Seite des 10 € Scheins steht sozusagen: “Hierfür kannst Du Waren oder Dienstleistungen im Wert von 10 € einfordern.”
    Auf der anderen Seite steht die Botschaft für meinen Handelspartner: “Du schuldest Waren, Dienstleistungen oder andere Geldscheine im Wert von 10 €, wenn Du diesen Geldschein in Deinen Besitz bekommen möchtest.”
    Blöd, dass das nicht wirklich drauf steht und wir das nicht in der Schule lernen, sonst würde es vermutlich jeder verstehen . . .
  • Wenn ich die 10 € auf´s Konto einzahle, dann ist es ein positiver Betrag auf meinem Konto.
    Offensichtlich ein Guthaben für mich.
    Dem müssen irgendwo auf der Welt 10 € Miese gegenüberstehen. Können Sie mir sagen wo? Bei meiner Bank. Die schuldet mir 10 €, wenn ich komme, um den Betrag abzuheben.
    X € Guthaben sind immer exakt X € Schulden für jemand anderen.
    Wenn mir niemand etwas schuldet, hab´ ich auch nirgendwo was gut.
  • Wenn unsere Wirtschaft wachsen soll, dann bedeutet das, dass etwas entstehen soll, das vorher nicht da war, oder etwas geleistet wurde, das vorher nicht geleistet wurde.
    In diesem Prozess entstehen Gewinne, die ohne das Wachstum nicht entstanden wären.
    Gewinne lassen sich in unserem Wirtschaftssystem in Geldbeträgen ausdrücken. Sind also als Guthaben auf Bankkonten darstellbar.
    Also sind auch neue Schulden in gleicher Höhe entstanden. (Die Bank schuldet die Rückgabe des eingezahlten)
    Ohne neue Schulden keine neuen Guthaben.
    Ohne Schulden keine Gewinne. Haben Sie sich das jemals klar gemacht?
    Wenn Sie jemanden jammern hören, dass es immer mehr Schulden auf der Welt gibt, haben Sie jemals nachgefragt warum er sich nicht freut, dass es immer mehr Guthaben auf der Welt gibt?
    Dass nun möglicherweise etwas gewachsen sein könnte, dass vorher nicht da war? (Auch wenn da manchmal nur eine Spekulationsblase gewachsen ist, wenn sie platzt, verschwindet nicht nur Guthaben, sondern auch Schulden in gleicher Höhe oder zumindest werden Schulden und Guthaben neu verteilt)
  • Wenn Angela Merkel sagt: “Wir wachsen ohne Schulden” dann ist das logischer Unsinn.
    Wachstum bedeutet irgend jemand hat neue Gewinne gemacht, also müssen neue Schulden entstanden sein.
    Wenn sie meint, dass wir ohne Schulden bei uns, also durch die Schulden des Auslands wachsen, dann ist es richtig. Aber dann verdanken wir unser Wachstum der Bereitschaft des Auslands sich bei uns zu verschulden. Das hat sie nach meiner Kenntnis noch nie gesagt. Statt dessen empfiehlt sie dem Ausland zu sparen. Das geht jedoch nur, wenn wir weniger wachsen, oder jemand von uns sich stärker verschuldet. Wenn man das aber nicht dazu sagt und nicht erkennt, dass das Ausland nicht sparen kann, wenn wir nicht weniger Gewinn machen, dann hat man den einfachsten Zusammenhang von Schulden und Guthaben nicht verstanden.
    Wenn sie nur meinte, dass wir ohne neue deutsche Staatsschulden wachsen, dann sollte sie es vielleicht auch so sagen. . . Aber es ist ja auch nicht klar wer mit ‘Wir’ gemeint ist. Der Staat sicher nicht, der hat je keine neuen Guthaben angehäuft. Ganz Deutschland auch nicht, denn es sind ja auch Leute ärmer geworden. In Summe ist Deutschland tatsächlich reicher geworden, und in Summe liegt die Gegenbuchung im Ausland. Und die Summe des Wachstums (wem auch immer die gewachsenen Früchte gehören), ist mit absolut logischer Sicherheit identisch mit der Summe der Schulden des Auslands bei ‘uns’, wenn es denn stimmt, dass wir ohne eigene Schulden gewachsen sind. . .
  • Wenn wir dem verschuldeten Ausland (wie z.B. Griechenland, oder den Entwicklungsländern), gelegentlich Schulden erlassen, vergessen wir regelmäßig dazu zu sagen, wessen Guthaben wir dabei streichen.
    Die Fairness und die Logik verlangen aber von uns das dazu zu sagen.
  • Wenn Sie ein Haus finanzieren, gibt Ihnen die Bank einen Kredit. D.h. Sie bekommen Geld und bei der Bank steht der gleiche Betrag auf Ihrem Konto mit negativem Vorzeichen – Sie haben die Schulden, die Bank hat den Betrag bei Ihnen Gut – die Bank hat Guthaben. (Verwechseln Sie das Geld, das Sie bekommen haben nicht mit dem Guthaben, das den Schulden gegenüber steht.)
    Mit dem Geld kaufen Sie sich Ihr Haus (Ja, die Geldmenge ist gerade gewachsen und das bedeutet es gibt mehr Guthaben und mehr Schulden und es wird ein Haus gebaut, das vorher nicht da war – es wird ein Wert geschaffen!). Sie erzeugen durch den Handel mit dem Verkäufer kurzfristig Guthaben und Schulden, die sich nach dem Eintrag in´s Grundbuch wieder auflösen. Davon unabhängig besteht Ihr Schuldverhältnis zur Bank weiter. (Und das Guthabenverhältnis Ihrer Bank zu Ihnen – die Bank hat bei Ihnen den Kreditwert gut)
    Wäre der Verkäufer des Hauses Ihr Arbeitgeber, würde er Ihnen im Lauf der Zeit das Geld das er bekommen hat als Lohn wieder auszahlen und Sie zahlen damit Ihre Schulden bei der Bank. Der Kreislauf ist geschlossen. Zu keinem Zeitpunkt waren Schulden und Guthaben jemals unterschiedlich hoch.
  • Zinsen und Geldmenge – noch viel zum Nachdenken. . .
  • Staatsschulden – auch noch ein Thema für sich. . .
    Aber sicher kein Thema bei dem man vergessen darf wer das entsprechende Guthaben besitzt.

Wenn Sie sich über die Identität von Guthaben und Schulden wissenschaftlich exakter informieren wollen, dann befassen Sie sich z.B. mal mit der Saldenmechanik.

Für meinen Teil belass´ ich es bei diesen herausfordernden Anregungen. . .

Erste Erfahrungen der Makroskopen HD mit Bürgergemeinschaften.de

Kurzreferat vom 18.12.2017

Erst mal das Erfreuliche:

  1. 7 von 11 haben sich registriert.
  2. mind. 5 davon haben Stimmen abgegeben
  3. einige haben Inhalte eingegeben
  4. Struktur ist entstanden.
  5. Ideen und Vorschläge wurden formuliert.
  6. kleine technische Neuerung wurde realisiert
    – Anzeige der Zahl der Inhalte der nächsten Ebene
    – Suchfunktionen beziehen sich auf die aktuelle Gruppe. . .

Kritik gibt´s natürlich auch:
Schlechter Überblick – mangelnde, oder ungeeignete Struktur.

Kleine Anmerkungen von mir: Geduld – Das wird besser.
Es muss sich nur jeder darüber im Klaren sein, dass jeder nicht nur an den Inhalten, sondern immer auch an der Struktur mitarbeitet, denn das System gibt keine Struktur vor. . .

Ein paar kleine Bsp. (kann man nur verstehen, wenn man das System kennt und sich einwählt. . . ):

  1. 499 Macht Linker Populismus Sinn?
    da fehlt nur noch 1 Nein- Stimme, dann ist ein Stückchen Unordnung weggestimmt!
    .
  2. 526 EINEN Ordner nur für INHALTE. EINEN Ordner nur für AKTIONEN…
    Ist ein Vorschlag zur Struktur. (Könnte eine direkte Reaktion auf 493 gewesen sein.)
    Anstelle des Vorschlags, könnte man auch einfach die Struktur eingeben, und sehen, ob sie sich bewährt.
    Nicht immer muss man einen Vorschlag ausformulieren, manchmal kann man auch einfach entsprechend  handeln.
    .
  3. 493 Kann man sich auch unter dem Aspekt Ordnung mal anschauen. . .
    .
  4. Die “Ordnung der Ordner” ergibt sich ebenfalls aus der Ja-Nein-Differenz.
    Wenn Ihr also einen Ordner lieber weiter oben sehen wollt, müsst Ihr mit Ja stimmen. . .
    Wieso haben z.b. Unsere Themen, unsere Ziele und unser Selbstverständnis je nur 2 Stimmen?
    Wir könnten dafür sorgen, dass der Ordner 379 “Makroskop Ortsgruppe Heidelberg” ganz oben steht.
    Ich fände das angemessen, da wir im Moment die aktivste Gruppe auf Bürgergemeinschaften.de sind. . .

 

Es gibt übrigens auch “Themen von allgemeinem Interesse”, die Euch zur Beurteilung offen stehen.
Ich persönlich würde mich z.B. dafür interessieren, wie Ihr zum Thema 143 steht. . .
Das ist das Thema mit der höchsten Ja-Nein-Differenz im allgemein zugänglichen Teil. . .

Die Anfänge der ‘Makroskopen’ Heidelberg

6 Teilnehmer des Makroskop Jahrestreffens 2017 in Wiesbaden vereinbarten auf Initiative von Wolfgang Selig sich vor Ort regelmäßig zu treffen, um über wirtschaftspolitische Themen zu sprechen.

Am 12.12.2017 berichtete das Online-Magazin “Makroskop” über die bevorstehende Gründung des ersten Makroskop- Gesprächskreises in Heidelberg am 20.11.2017 um 19:30 Uhr im “LADEN für Kultur und Politik” – Kaiserstraße 62 69115 Heidelberg.

Am 20.11.2017 war also unser ‘Gründungstreffen’ und seit dem treffen wir uns einmal im Monat.

Hier folgen die ersten Termine und eine kurze Zusammenfassung was wir da so gemacht haben.
Man kann die Termine durch Anklicken auf- und auch wieder zuklappen:

 

20.11.2017 – Das Gründungstreffen

Die erste Überraschung war wohl die Anzahl an Leuten. Wir hatten mit fünf Teilnehmern gerechnet, aber es kamen elf. Manche hatten durch den Bericht auf Makroskop von unserem Treffen erfahren, manche durch die Veranstaltungsliste vom Laden für Kultur und Politik. Manche durch persönliche Kontakte.

Über unsere Vorstellungen zu reden, war natürlich das Kernthema des Abends.
Einen klaren Fahrplan für den Abend gab es nicht, aber wir lernten uns kennen und entwickelten eine vage Vorstellung wohin die Reise geht.
Wie wir ein anderes wirtschaftspolitisches Denken verbreiten können, wird wohl eines unserer Kernanliegen sein.
Ebenso, unser Wirtschaftssystem selbst besser zu verstehen.
Als Hilfsmittel, um uns zu organisieren wurde ‘testweise’ die Internet Plattform bürgergemeinschaften.de gewählt.

18.12.2017

Diesmal waren wir zwölf Personen. Darunter 3 ‘Neuzugänge’ und eines der 6 ‘Gründungsmitglieder’, das beim ersten Mal nicht kommen konnte.

Neben den immer interessanten wenn auch manchmal etwas kontroversen Gesprächen einigten wir uns diesmal auf einen Fahrplan für den Abend. Zunächst besprechen unserer Erfahrungen mit bürgergemeinschaften.de.

Ist diese Plattform für uns nützlich? Gelingt es uns einen Überblick da reinzubringen? Nur 7 haben sich bisher registriert. Dennoch ist der Anfang viel versprechend. Etwas Geduld und Erfahrung im Umgang damit werden wir brauchen, aber die Richtung stimmt.

Der Hauptpunkt des Abends, dürfte das Reden und Nachdenken über Ziele gewesen sein. Wohin wollen wir?
Vermutlich wird uns das Thema noch eine Weile beschäftigen. Klar ist, dass hier viele engagierte Leute mit verschiedenen kreativen Ideen zusammen gekommen sind und dass der Abend Spaß gemacht hat. Sicher nicht das Unwichtigste.

Für´s nächste Mal haben wir uns ein ‘Input- Referat’ von Christof zum Thema “Allgemeine Kritik an der Politischen Ökonomie” vorgenommen. Mal sehen was sich bis dahin über die Plattform noch an weiteren Ideen ergibt.

22.01.2018

Und wieder waren wir zwölf Personen. Diesmal 4 ‘Neuzugänge’. Über alle bisherigen Treffen waren also 19 Personen mindestens schon ein Mal zu Besuch.

Christof hielt sein Input- Referat und wir besprachen sowohl seinen Vortrag, als auch unser weiteres Vorgehen.
Ich berichte davon natürlich aus meiner voreingenommenen Perspektive, jeder nimmt aus solchen Diskussionen etwas anderes mit. Mir war dieses Treffen insgesamt etwas zu viel “von Ast zu Ast gehüpft”.
Besser wären vermutlich klarer abgegrenzte Themen, die enger am roten Faden entlang bearbeitet werden sollten.
Wir haben daher gezielt angefangen Themen zu sammeln und jeder kann das von zu Hause aus auf der Plattform weiterführen und die Ideen der anderen bewerten. Inzwischen (Stand 24.01.2018 11 Uhr) haben sich 9 von uns auf bürgergemeinschaften.de registriert.
Der Überblick hat sich durch deren Stimmen schon etwas verbessert, lässt aber noch zu wünschen übrig. Es mangelt noch an der Beteiligung. Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, es wird mehr als Informationsplattform, denn als Entscheidungsplattform betrachtet – aber ich glaube das wird sich noch ändern.
Einiges an neuen Ideen und Vorschlägen ist jedenfalls schon dazu gekommen.

Ich freu´ mich schon auf´s nächste Treffen am 19.02.2018.
Wir wollen auf jeden Fall einen Artikel aus dem Handelsblatt besprechen. “Deutschland – der übermächtige Konkurrent” http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/analyse-zum-leistungsbilanzueberschuss-deutschland-der-uebermaechtige-konkurrent/20852196.html?share=twitter
Dirk wird den Artikel kurz einführen, falls Leute da sind, die ihn nicht gelesen haben.
Dann wollen wir am Artikel entlang diskutieren.

Ob noch mehr Vorschläge für den Abend auf der Plattform eine Mehrheit finden, wird sich zeigen. . .

19.02.2018

Diesmal trafen sich 9 Personen, davon 1 ‘Neuzugang’. Über alle bisherigen Treffen waren also 20 Personen mindestens schon ein Mal zu Besuch.

Inhaltlich wurde wie geplant der Artikel aus dem Handelsblatt besprochen. “Deutschland – der übermächtige Konkurrent

Danach ging es um konkrete Aktionen.
Geplant ist eine Veranstaltung mit einem Vortragsvideo und anschließender Skype-Schaltung mit Heiner Flassbeck. Es ist angedacht, Ihn auch persönlich nach HD einzuladen. Dafür suchen wir noch Verbündete und Multiplikatoren.

Beim nächsten Treffen wird es um das Thema “Staatsschulden” gehen.
Zur Einführung eignet sich ein Artikel von Paul Steinhart hier verlinkt.

19.03.2018

6 Teilnehmer und kein “Neuzugang” – aber kein Grund zum Hadern. . .
Klar wir wollen mehr werden und hoffen immer, dass neue Leute dazu kommen. Aber Schwankungen sind normal. Und mit nur 6 Leuten ist die Diskussion effektiver. Zumindest aus meiner (durchaus subjektiven) Sicht, war es der inhaltlich bisher wertvollste Abend.

Das Thema “Staatsschulden” haben wir ziemlich ausführlich beleuchtet. Als Ausgangspunkt diente der Artikel von Paul Steinhart hier verlinkt.
Wir sprachen darüber:

  • wann Staatsschulden ein Problem sind (z.B. Griechenland) und wann nicht (für Länder mit souveräner Währung).
  • Ob Länder mit einer souveränen Währung sich im Ausland verschulden können, ohne Probleme zu bekommen. (Nein, aber das ist eigentlich kein originäres Problem der Staatsverschuldung, sondern ein Problem unausgeglichener Handelsbilanzen, die immer Probleme machen – unabhängig davon ob der Staat, oder die Privaten die Schuldner sind)
  • Bei der Diskussion ist uns auch schmerzlich klar geworden, dass wir keine Ökonomen sind und wir nie ganz sicher sind, ob wir alles wirklich 100%ig richtig verstanden haben. (Aber vermutlich geht das einer ganzen Menge Ökonomen in diesem Land genauso. . . )
    Makroskop bietet ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Texten die helfen, aber wir bleiben Normalbürger.
    Dennoch reicht unser Verständnis einiges an Fehlern unserer Politiker klar zu erkennen.
  • Wir machten einen Ausflug, in die etwas theoretische Situation, einer Wirtschaft die an der Auslastungsgrenze arbeitet, und welche Bedeutung das für die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage auf die Preisentwicklung haben könnte. Hier sind wir nicht so recht zu einer gemeinsamen Position gekommen, außer dass es eben eine ziemlich theoretische Diskussion ist – hat aber trotzdem Spaß gemacht und fordert das Hirn raus – meins jedenfalls.
  • Auch haben wir uns nochmals die Gründe für die Entwicklung von Inflation angesehen. Denn das am häufigsten genannte Argument gegen “das böse Gelddrucken vom Staat”, die Behauptung ist, dass dies zu Inflation führt. Empirisch ist diese Behauptung jedenfalls nicht haltbar.

Am Ende verlagerten wir die Diskussion in die Eckkneipe gegenüber. Auch hier waren alle mit dabei und wir behandelten noch ein wenig kontrovers das Problem, wo 10€ Schulden verschwinden, wenn man einen 10€ Schein verbrennt. Ich lasse das hier mal offen, obwohl ich natürlich überzeugt bin die einzig richtige Antwort zu kennen. . .

Auch das “Dauerbrennerproblem”: Wie motiviert man die Bürger dazu sich mehr zu engagieren,
stand auf der Abendordnung.
Wie immer bei Gesprächen am Bierglas natürlich ohne endgültige Lösung, aber mit der klaren Ansage: “Wir arbeiten dran!”

Freu´ mich schon auf´s nächste Mal – bestimmt sind wir dann auch wieder ein paar mehr. . .

16.04.2018

Nur 3 von uns und kein Schlüssel. Trend oder Häufung zufälligen nicht könnens?
Die Frage steht im Raum. Wird sich in Zukunft weisen. . .
Wir machen aus der Not eine Tugend und gehen gleich einen Trinken.
Zu dritt sind die Gespräche konzentrierter. Da jeder einzelne nun auch mehr zu Wort kommt empfinden wir alle 3 den Abend als angenehm produktiv. Keine schlechte Erfahrung.
Wir können jeder Kleingruppe, die sich ‘abseits’ unserer Haupttreffen irgendwo in einer Kneipe trifft nur ermuntern das zu tun. Es macht Spaß. Keiner von uns empfindet den Abend als verschwendet.
Dennoch bleibt zumindest bei mir ein wenig die Befürchtung, dass das ein Trend ist und wir eine Kleingruppe bleiben, obwohl wir alle das Ziel haben mehr Leute zu werden. . .

14.05.2018

9 Makroskopen am Start.
Kein Neuzugang, aber bei Wolfgang haben sich 2 Neue gemeldet, die nur dieses Mal noch keine Zeit haben.
Außerdem besteht nun Kontakt zu den Pluralen Ökonomen. Zusammenarbeit angedacht. Mal sehen was sich daraus ergibt. Etwas aus dem Bauch heraus springen wir thematisch von Ast zu Ast. . .
Typische Makroskop Themen, wie Schulden + Guthaben = 0, Staatsschulden, Handelsbilanzungleichgewichte werden kontrovers besprochen. Auch ein Thema das wir bisher nicht auf dem Schirm hatten – Target 2 Salden – führt dazu, dass wir uns zu geringe Kenntnisse bescheinigen müssen. Wir sind uns noch nicht mal einig, ob Target 2 überhaupt ein wichtiges Thema ist, oder nicht völlig überschätzt wird. . .
Die logische Konsequenz: Das Thema kommt auf die Themenliste und wird in naher Zukunft irgendwann auf der Tagesordnung stehen.
Unsere Selbstfindung ist irgendwie immer noch am Laufen. Obwohl das Wesentliche doch Klar ist. Wir treffen uns sowohl um unsere Kenntnisse zu vertiefen, als auch um aktiv Makroskop Themen in´s Volk zu bringen.
Elke schlägt vor per Email- Liste und Fotos von uns und mit kurzer Selbstbeschreibung uns persönlich etwas besser Kennen zu lernen. Mal sehen was sich aus der Idee noch entwickelt.
Unsere Plattform auf Bürgergemeinschaften.de kommt in der Nutzung etwas zu kurz. Denn eigentlich hat das Thema Arbeitszeitverkürzung derzeit die höchste Zustimmung. (6 mal Ja – ohne Gegenstimmen) Dennoch wollen wir 9 an diesem Abend uns dieses Themas nicht annehmen. Auch für die nächste Sitzung entscheiden wir uns in der Eckkneipe für das Thema Schulden + Guthaben = 0. Oder etwas wissenschaftlicher formuliert: Saldenmechanik.
Links zu dem Thema für die Vorbereitung kann jeder auf der nächsten Ebene des Juni- Termins auf Bürgergemeinschaften.de finden.
In der Eckkneipe gibt es noch einige interessante und heftige Gespräche sowie spannende Ideen. Ich gehe heiser Heim. Hat wieder mal richtig Spaß gemacht.

18.06.2018

Diesmal zu acht. Kein Neuzugang.
Wir haben uns erst mal ´ne halbe Stunde vor der Tür zu allgemeinen Themen ausgelassen.
Dann nach drinnen verlagert und unser geplantes Thema gestartet.
Schulden + Guthaben = 0
Die Diskussion war intensiv und kontrovers, was wohl an meinem “ungewöhnlichen Zugang” zu dem Thema lag. Ich hatte die Vorstellung (und einen entsprechenden Artikel geschrieben hier verlinkt), das Thema so anzugehen, dass man weder unser komplexes Geldsystem, noch sonst eine wissenschaftliche Vorbildung haben muss, und dennoch nachvollziehen kann, dass Schulden und Guthaben immer in gleicher Höhe entstehen und auch beide immer in gleicher Höhe sich wieder auslöschen.
Auch wenn wir mit meinem Zugang zu dem Thema nicht einer Meinung waren, waren wir uns am Ende doch alle einig, dass die Summe aller Guthabe und die Summe aller Schulden auf dieser Welt immer exakt gleich Null sind.
Es bleibt ein schwer zu erklärendes Thema, aber es ist auch eine wesentliche Grundlage für das Verständnis jedes Wirtschaftssystems und wird uns wahrscheinlich zu recht noch öfter beschäftigen.

So nach und nach ging die Diskussion immer mehr in die Breite, bis wir am Ende thematisch mal wieder “von Ast zu Ast hüpften” – was ja auch Spaß macht. . .
Zu kurz gekommen sind geplante Aktionen – allerdings haben wir bis Dezember ja auch noch Zeit.
Da soll dann die Buchvorstellung mit Flassbeck und Steinhart kommen – wir hoffen daraus wird was.

Als alternativen Tag für unsere Treffen hat sich der Donnerstag ergeben. Evtl. ist dafür auch ein anderer Treffpunkt möglich. Wir arbeiten dran.
Wer das hier also liest und Montags selten oder nie Zeit hat und uns gerne mal treffen will, kann sich gerne bei mir per Email melden. stefan@bernauers.de

Für´s nächste Treffen haben wir noch kein Thema festgelegt – bin gespannt, ob wir dafür mal wieder auf https://bürgergemeinschaften.de zurückgreifen. . .

16.07.2018

6 Makroskopen am Start.
Diesmal hatten wir kein vorher festgelegtes Thema.
Und haben uns auch gleich in die Eckkneipe verzogen zum gemütlichen Gespräch beim Essen und Trinken.
Eine breit gefächerter Themenstrauß mit einem Schwerpunkt auf der geplanten Aktion, die am 27.11.2018 in der Uni Mannheim stattfinden soll, wurde besprochen.
Auch der alternative Tag für unsere Treffen war noch mal Thema. Wir wollen das, aber irgendwie ist es auch nicht konkreter geworden. Ich hätte eine kostenlose Lokation für Donnerstags – aber das ist in Schriesheim. . .
Wir bleiben dran. . .

Für nächstes Mal haben sich die Mannheimer Pluralos angekündigt. Denke das wird spannend.
Der Schwerpunkt wird also sicher wieder auf unserer Aktion liegen.

20.08.2018

Wegen Renovierungsarbeiten im Laden für Kultur und Politik, trafen wir uns zu acht im “Schwarzen Peter” – der Eckkneipe Gegenüber.
Und wieder mal hatten wir kein klar umrissenes Thema.
Da unsere geplante Aktion, auf Februar 2019 verschoben wurde, stand ja auch wenig konkretes an.
Immerhin haben wir beschlossen uns zwischendurch noch einmal extra zu Treffen. Ich frage in der Schriesheimer Pizzeria “La Pineta” nach einem freien Donnerstag und schicke ´ne Infomail an alle.
Die Mannheimer Pluralos hatten abgesagt. Werden aber sicher ein anderes Mal kommen.
Wir hatten die Idee, “Vortrags- Bausteine” zu ein paar zentralen Makroskop- Themen zu entwickeln. Diese könnten wir verschiedenen Ortsgruppen in und um Heidelberg anbieten und dort versuchen etwas in Richtung breiteres Verständnis für unser Wirtschaftssystem zu bewegen.
Gegen später spielte sich die “Diskussion”, oder das “wilde von Ast zu Ast springen” auf das Thema Kapitalismuskritik ein und drehte sich um Fragen, wie: Verträgt sich eine Marktwirtschaft mit der Demokratie.
Wie immer bei so allgemeinen Themen gibt es hier natürlich große Unterschiede, in unserer Weltbildern. Aber das ist es ja am Ende, was einen solchen Abend so interessant macht.