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Schulden und Guthaben

Dieser „Artikel“ ist der Versuch auch Menschen ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund die Tatsache bewusst zu machen, dass die Summe aller Schulden + der Summe aller Guthaben auf der Welt immer exakt gleich Null ist. Er war Thema des „Heidelberger Makroskopen Treffen“ vom Juni 2018 und wurde kontrovers diskutiert.
Entscheiden Sie selbst, ob dieser ungewöhnliche Zugang zum Thema Ihnen nützlich erscheint. . .

Schulden und Guthaben entstehen und vergehen beim Handel

Schulden und Guthaben gibt es auch ohne Geld.
Allerdings nicht ohne einen Handel – einen Deal – eine Vereinbarung – gleichgültig wie Sie es nennen möchten.

Wenn Ihr Ehepartner Ihnen anbietet: „Ich koch Dir Dein Lieblingsessen, wenn Du mir heut Abend die Füße massierst“ und Sie nehmen an, dann schuldet Ihnen Ihr Partner einmal Lieblingsessen und Sie ihm danach einmal Füße massieren. Das ist der Deal.
Umgekehrt haben Sie einmal Lieblingsessen gut und Ihr Partner einmal Füsse massieren. Es sind Schulden und Guthaben entstanden, in dem Moment, in dem Sie beide sich geeinigt haben.

Werden sich freie Handelspartner einig, dann sind die „Tauschwerte“ (Lieblingsessen und Fußmassage) in diesem Moment für die beiden gleich bewertet.
Bis zur Lieferung, haben nun beide Seiten etwas gut und umgekehrt schulden beide Seiten etwas.
Und die Guthaben und die Schulden haben exakt den gleichen Wert (für die Handelspartner zumindest, denn darauf haben sie sich ja geeinigt).

Wenn sie sich nicht auf ihr Gedächtnis verlassen, sondern 2 Zettel schreiben, die die Werte beschreiben (z.B. Essen kochen und Füße massieren), dann haben sie eine (zugegeben etwas merkwürdige) Art von „Geld“ geschaffen.
Und dieses ‚Geld‘ oder besser die ‚Schuldscheine‘ repräsentieren gleichzeitig Schulden und Guthaben.

Den Zettel „Füsse massieren“ erhält Ihr Partner und er bedeutet für Sie, dass sie ranmüssen – Ihr Partner hat was bei Ihnen gut.
Den Zettel „Essen kochen“ bekommen Sie und er bedeutet, dass sie das was draufsteht gut haben und Ihr Partner muss ran – an den Herd, in diesem Fall. . .

Wenn Sie sich Ihren Zettel so anschauen könnten Sie sagen: „Der Zettel ist mein Guthaben“.
Aber haben Sie sich jemals die Speisekarte in einem Restaurant angesehen und diese für das Essen gehalten?
Ich vermute nicht.
Das klingt lustig – ist aber entscheidend. Machen Sie sich das völlig klar – denn wenn Sie einen Moment darüber nachdenken: Beim Geld machen wir diesen Fehler andauernd! (Aber ich will nicht vorgreifen. . . )
Noch mal zurück zu den Zetteln:
Sie stellen sowohl dar, was einer schuldet, als auch was ein anderer gut hat.
Auf dem Zettel steht nicht wer wem die aufgedruckte Tätigkeit schuldet, oder wer Kochen oder Füsse massieren gut hat. Wer den Zettel gerade besitzt kann es beim anderen einlösen. Also lassen Sie sich ihren Zettel ja nicht von Ihrem Partner klauen, sonst müssen Sie massieren und kochen. . .
Wenn Sie es (aus irgendwelchen Gründen) nicht schaffen, diesen Zettel nicht als Ihr Guthaben zu betrachten, dann machen Sie sich wenigstens klar, dass eben dieser Zettel für Ihren Partner eine Schuld darstellt.

Nun aber weg von der Zettelwirtschaft. . .

Geld entsteht, wenn der Staat irgendwelche Zettel oder Münzen „Geld“ nennt und die Verwendung rechtlich verpflichtend macht, aber es ändert rein gar nichts am Prinzip von Schulden und Guthaben und wie sie immer gleichzeitig in gleicher Höhe entstehen und vergehen!
So einfach das ist, so schwer fällt es den meisten Menschen das wirklich ernsthaft zu glauben. . .

Das Problem mit dem Geld

Schulden und Guthaben sind immer gleich groß und löschen sich gegenseitig aus.
Diese Erkenntnis geht jedoch regelmäßig verloren, wenn wir (ähnlich dem Restaurantbesucher, der die Speisekarte mit dem Essen verwechselt) Geld mit Guthaben verwechseln.

Geld ist kein Guthaben! Guthaben ist meine Beziehung zu einem Geldbetrag, der auf einem Zettel oder auf meinem Kontoauszug steht. Schulden sind auch kein Geld. Schulden sind meine Beziehung zu einem Geldbetrag auf meinem Konto, oder bei meinem Nachbarn, der mir vielleicht  letzten Monat 10€ geliehen hat.
Was den Betrag auf einem Geldschein zu meinem Guthaben macht, ist die gerne übersehene Tatsache, dass er in meinem Besitz ist. Leihen Sie sich mal von Ihrem Nachbarn 10 €. Dieser Betrag ist nun exakt Ihre Schuld bei Ihrem Nachbarn und das bleibt auch so, obwohl Sie den Schein nun in Händen halten.

Schulden wir jemandem einen Betrag, dann hat er genau den gleichen Betrag bei uns gut. Es kann nicht anders sein, Guthaben und Schulden beziehen sich auf den gleichen Betrag. Sie sind identisch, nur der eine muss den Betrag hergeben, der andere bekommt ihn.
Dies wird jedoch regelmässig und stur ignoriert und am Ende komplett „vergessen“.
Es wird aus mehreren Gründen so leicht vergessen, z.B. weil jeder einzelne mehr Schulden als Guthaben haben kann. Die Gleichheit der Summe aller Schulden und aller Guthaben mit unterschiedlichem Vorzeichen (oder anders formuliert, dass die Summe aller Guthaben und Schulden immer exakt gleich Null ist), entspricht nicht unserer persönlichen Erfahrung. Statt dessen erleben wir jeden Tag, dass Schulden schlecht sind und Guthaben prima. Wir vergessen also leicht, dass das eine die notwendige Bedingung für das andere ist, dass das eine ohne das andere schlicht nicht existieren kann.

Und dies ist einer der größten Fehler in unserem Bildungssystem, der dazu führt, dass wir unser Wirtschaftssystem nicht verstehen. Und das betrifft traurigerweise sowohl hochintelligente Wissenschaftler als auch eher durchschnittlich finanziell begabte Normalbürger.
Das kann man kaum glauben, aber nichts ist stabiler, als unsere Vorurteile, die sich aus unseren eigenen täglichen Erfahrungen speisen.
Den Geldschein in unserer Hand nehmen wir (zu unrecht) als Guthaben wahr – dabei stellt er nur einen Betrag dar, der für uns und jemand anderen Schuld bzw. Guthaben darstellt und vice versa.

Wenn wir mit dem Geldschein nicht handeln, sondern ihn an die Wand nageln, oder ihn verbrennen, dann werden wir niemals etwas dafür bekommen. Dann haben wir auch nix gut. Wenn man nix dafür bekommt hat man auch kein Guthaben. Und niemand schuldet uns etwas für diesen Geldschein, wenn wir ihn nicht gegen etwas eintauschen. Klingt trivial – ist es auch – will aber trotzdem kaum jemand wahr haben. . .

Und die, die es verstanden haben, erklären es so kompliziert, dass es die meisten nicht verstehen.
Ich habe jedenfalls eine gefühlte halbe Ewigkeit gebraucht, um es zu verstehen.
Und jetzt kämpfe ich damit es anderen zu erklären . . .

Handel im Alltag

Sie gehen mit einem Geldschein zum Bäcker und tätigen einen Handel. „Bitte 20 Brötchen“. Der Bäcker wirft Sie nicht raus, sondern akzeptiert ihr Angebot. (Üblicherweise sagen wir Sie akzeptieren sein Angebot, aber ändert das etwas wesentliches?) Nun schuldet er Ihnen 20 Brötchen und Sie schulden Ihm den Geldschein. Sie haben 20 Brötchen bei Ihm gut und er hat den Geldschein gut. Wenn Sie die Bäckerei (mit 20 Brötchen und einem Geldschein weniger in der Tasche) verlassen, haben sich Schulden und Guthaben aufgelöst. Der Geldschein ist nun beim Bäcker und er kann damit einen anderen Handel abschließen und Schulden und Guthaben in gleicher Höhe erzeugen und bei Lieferung wieder vernichten.

Geld erleichtert den Handel – es ändert aber nichts daran, dass Schulden und Guthaben immer nur gemeinsam entstehen und vergehen können.

Schulden und Guthaben sind recht abstrakte Begriffe. Wenn Ihnen jemand ein Brötchen leiht, dann schulden Sie ihm die Rückgabe. Wenn Sie es verspeisen, wird er kaum akzeptieren daß nun seine Beziehung zum Brötchen erloschen sei, weil es ja weg ist. . . Natürlich bleibt Ihre Schuld und sein Guthaben (er hat ja bei Ihnen noch was gut – eigentlich das Brötchen, aber jetzt wenigstens etwas von gleichem Wert als Ausgleich) also unabhängig davon wie sie entstanden ist, bis zur ‚Rückzahlung‘ erhalten.

Weil unsere Vorurteile so stabil sind, kostet es Mühe und Anstrengung sie abzubauen. Und dann ist es auch noch ein etwas sperriges und ungewöhnliches Thema. Aber ich will hier einen Anfang machen – wohl wissend, dass die meisten das nicht ohne weiteres akzeptieren werden. Ich habe selbst viel zu lange gebraucht, es wirklich richtig zu verstehen. Das ist peinlich, wenn einem die Einfachheit der Sache dann endlich klar ist. . .
Wichtiger ist es die Tragweite dieses merkwürdig anmutenden Themas zu verstehen.
Die wird massiv unterschätzt!

Folgerungen

Was ich damit meine (und mit der Hartnäckigkeit unserer Vorurteile) wird vermutlich schnell klarer, wenn wir das Gesagte auch nur auf ganz wenige konkrete Beispiele anwenden.

Also los:

  • Wenn ich einen 10 € Schein habe, kann ich mir wahlweise beim Bäcker, Metzger oder sonst einem in der Gesellschaft, Waren oder Dienstleistungen in Höhe eines Wertes von 10 € „einhandeln“.
    D.h. irgendjemand schuldet mir potenziell Waren oder Dienstleistungen im Wert von 10 €.
    Diese Schulden existieren aber nur potenziell. Verbrenne ich die 10 €, dann sind diese potenziellen Schulden im exakt gleichen Moment genauso verschwunden, wie mein (ebenfalls nur potenziell vorhandenes) Guthaben in Höhe von 10 €.
    Verbrenne ich den 10 € Schein, dann verschwindet sowohl meine Möglichkeit mir ein Guthaben von 10 € „einzuhandeln“, als auch unmittelbar die Möglichkeit jemanden zum Schuldner in Höhe von 10€ zu machen.
    Man könnte es auch so formulieren:
    Auf „meiner“ Seite des 10 € Scheins steht sozusagen: „Hierfür kannst Du Waren oder Dienstleistungen im Wert von 10 € einfordern.“
    Auf der anderen Seite steht die Botschaft für meinen Handelspartner: „Du schuldest Waren, Dienstleistungen oder andere Geldscheine im Wert von 10 €, wenn Du diesen Geldschein in Deinen Besitz bekommen möchtest.“
    Blöd, dass das nicht wirklich drauf steht und wir das nicht in der Schule lernen, sonst würde es vermutlich jeder verstehen . . .
  • Wenn ich die 10 € auf´s Konto einzahle, dann ist es ein positiver Betrag auf meinem Konto.
    Offensichtlich ein Guthaben für mich.
    Dem müssen irgendwo auf der Welt 10 € Miese gegenüberstehen. Können Sie mir sagen wo? Bei meiner Bank. Die schuldet mir 10 €, wenn ich komme, um den Betrag abzuheben.
    X € Guthaben sind immer exakt X € Schulden für jemand anderen.
    Wenn mir niemand etwas schuldet, hab´ ich auch nirgendwo was gut.
  • Wenn unsere Wirtschaft wachsen soll, dann bedeutet das, dass etwas entstehen soll, das vorher nicht da war, oder etwas geleistet wurde, das vorher nicht geleistet wurde.
    In diesem Prozess entstehen Gewinne, die ohne das Wachstum nicht entstanden wären.
    Gewinne lassen sich in unserem Wirtschaftssystem in Geldbeträgen ausdrücken. Sind also als Guthaben auf Bankkonten darstellbar.
    Also sind auch neue Schulden in gleicher Höhe entstanden. (Die Bank schuldet die Rückgabe des eingezahlten)
    Ohne neue Schulden keine neuen Guthaben.
    Ohne Schulden keine Gewinne. Haben Sie sich das jemals klar gemacht?
    Wenn Sie jemanden jammern hören, dass es immer mehr Schulden auf der Welt gibt, haben Sie jemals nachgefragt warum er sich nicht freut, dass es immer mehr Guthaben auf der Welt gibt?
    Dass nun möglicherweise etwas gewachsen sein könnte, dass vorher nicht da war? (Auch wenn da manchmal nur eine Spekulationsblase gewachsen ist, wenn sie platzt, verschwindet nicht nur Guthaben, sondern auch Schulden in gleicher Höhe oder zumindest werden Schulden und Guthaben neu verteilt)
  • Wenn Angela Merkel sagt: „Wir wachsen ohne Schulden“ dann ist das logischer Unsinn.
    Wachstum bedeutet irgend jemand hat neue Gewinne gemacht, also müssen neue Schulden entstanden sein.
    Wenn sie meint, dass wir ohne Schulden bei uns, also durch die Schulden des Auslands wachsen, dann ist es richtig. Aber dann verdanken wir unser Wachstum der Bereitschaft des Auslands sich bei uns zu verschulden. Das hat sie nach meiner Kenntnis noch nie gesagt. Statt dessen empfiehlt sie dem Ausland zu sparen. Das geht jedoch nur, wenn wir weniger wachsen, oder jemand von uns sich stärker verschuldet. Wenn man das aber nicht dazu sagt und nicht erkennt, dass das Ausland nicht sparen kann, wenn wir nicht weniger Gewinn machen, dann hat man den einfachsten Zusammenhang von Schulden und Guthaben nicht verstanden.
    Wenn sie nur meinte, dass wir ohne neue deutsche Staatsschulden wachsen, dann sollte sie es vielleicht auch so sagen. . . Aber es ist ja auch nicht klar wer mit ‚Wir‘ gemeint ist. Der Staat sicher nicht, der hat je keine neuen Guthaben angehäuft. Ganz Deutschland auch nicht, denn es sind ja auch Leute ärmer geworden. In Summe ist Deutschland tatsächlich reicher geworden, und in Summe liegt die Gegenbuchung im Ausland. Und die Summe des Wachstums (wem auch immer die gewachsenen Früchte gehören), ist mit absolut logischer Sicherheit identisch mit der Summe der Schulden des Auslands bei ‚uns‘, wenn es denn stimmt, dass wir ohne eigene Schulden gewachsen sind. . .
  • Wenn wir dem verschuldeten Ausland (wie z.B. Griechenland, oder den Entwicklungsländern), gelegentlich Schulden erlassen, vergessen wir regelmäßig dazu zu sagen, wessen Guthaben wir dabei streichen.
    Die Fairness und die Logik verlangen aber von uns das dazu zu sagen.
  • Wenn Sie ein Haus finanzieren, gibt Ihnen die Bank einen Kredit. D.h. Sie bekommen Geld und bei der Bank steht der gleiche Betrag auf Ihrem Konto mit negativem Vorzeichen – Sie haben die Schulden, die Bank hat den Betrag bei Ihnen Gut – die Bank hat Guthaben. (Verwechseln Sie das Geld, das Sie bekommen haben nicht mit dem Guthaben, das den Schulden gegenüber steht.)
    Mit dem Geld kaufen Sie sich Ihr Haus (Ja, die Geldmenge ist gerade gewachsen und das bedeutet es gibt mehr Guthaben und mehr Schulden und es wird ein Haus gebaut, das vorher nicht da war – es wird ein Wert geschaffen!). Sie erzeugen durch den Handel mit dem Verkäufer kurzfristig Guthaben und Schulden, die sich nach dem Eintrag in´s Grundbuch wieder auflösen. Davon unabhängig besteht Ihr Schuldverhältnis zur Bank weiter. (Und das Guthabenverhältnis Ihrer Bank zu Ihnen – die Bank hat bei Ihnen den Kreditwert gut)
    Wäre der Verkäufer des Hauses Ihr Arbeitgeber, würde er Ihnen im Lauf der Zeit das Geld das er bekommen hat als Lohn wieder auszahlen und Sie zahlen damit Ihre Schulden bei der Bank. Der Kreislauf ist geschlossen. Zu keinem Zeitpunkt waren Schulden und Guthaben jemals unterschiedlich hoch.
  • Zinsen und Geldmenge – noch viel zum Nachdenken. . .
  • Staatsschulden – auch noch ein Thema für sich. . .
    Aber sicher kein Thema bei dem man vergessen darf wer das entsprechende Guthaben besitzt.

Wenn Sie sich über die Identität von Guthaben und Schulden wissenschaftlich exakter informieren wollen, dann befassen Sie sich z.B. mal mit der Saldenmechanik.

Für meinen Teil belass´ ich es bei diesen herausfordernden Anregungen. . .

Statistik und Demokratie

Schon klar: „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“

Da ist sicher was dran. Andererseits haben wir in manchen Fällen keine besseren Informationsquellen als Statistiken. Also sollten wir sie mit Vorsicht genießen. . .

Hier möchte ich einen zugegebenermaßen oberflächlichen Blick auf eine Forsa- Statistik werfen:
Russland-und-der-Westen_Forsa2018

Forsa ist immerhin laut Wikipedia: „eines der führenden Markt- und Meinungsforschungsinstitute Deutschlands.“

Nehmen wir also mal an, dass diese Zahlen halbwegs belastbar sind.
Mein Interesse ist hier weniger das Thema „Russland und der Westen“, sondern was uns diese Zahlen über unsere Demokratie sagen.

So gab es immerhin eine 55 % ige Mehrheit der befragten Bürger, die sich für den langsamen Abbau der Wirtschaftssanktionen gegen Russland aussprachen.
(Leider schweigt sich Forsa darüber aus wie viele davon sich auch einen schnelleren Abbau der Wirtschaftssanktionen vorstellen könnten. . . )
In einer Demokratie müsste sich die Politik ja am Willen der Mehrheit in der Bevölkerung ausrichten.
Dies tut sie offensichtlich in dieser Frage derzeit nicht.

Die meisten Leute werden nun vermutlich einwenden, dass die Bürger ja bei der nächsten Wahl eine andere Partei wählen können, wenn Ihnen dieses Thema wichtig ist.
Prima, also nehmen Sie sich (bevor Sie weiterlesen) mal eine Minute Zeit und überlegen Sie wen Sie wählen müssten, wenn Sie zur Mehrheit gehören würden und dieses Thema für Sie wichtig wäre. . .

 

Möglicherweise helfen Ihnen in dieser Frage die Wahlprogramme der Parteien weiter – aber ehrlich gesagt habe ich da so meine Zweifel. Korrigieren Sie mich, wenn Sie ein Wahlprogramm finden, in dem eine klare Aussage dazu gemacht wurde – also vor der dafür relevanten letzten Bundestagswahl in 2017 . . .

 

Schauen wir uns etwas genauer an, was die Wähler der Parteien laut Forsa mehrheitlich zu diesem Thema meinten:

Die einzige Partei, deren Wähler mit der aktuellen Politik (bei diesem Thema) zufrieden sein können sind die Grünen. Mit nur 43% sind hier die wenigsten Wähler der Meinung, dass die Sanktionen abgebaut werden sollten. Ganze 50% finden es entweder gut wie es ist (32%) oder würden die Sanktionen sogar noch verschärfen (18%).
Merkwürdig ist eigentlich nur, dass die Grünen gar nicht an der Regierung sind. . .
Erstaunliche Übereinstimmung findet sich bei den Linken (72%) und der AfD (67%). Da beide nicht an der Regierung sind, ist das aber aus demokratischer Sicht ja erst mal unproblematisch.
Die Ergebnisse der Wähler der SPD dagegen schon. 58% stehen nach dieser Umfrage nicht hinter der Politik Ihrer Partei. Selbst bei den Mitgliedern der SPD, die hier auch befragt wurden, ist dieser Zusammenhang genau der gleiche. Die SPD handelt in dieser Frage sowohl gegen die Mehrheitsmeinung Ihrer Wähler, als auch gegen die Mehrheitsmeinung Ihrer Mitglieder. Und die SPD ist unbestritten Teil der Regierung.
Nun gut, sie ist ja aber der kleinere Koalitionspartner – da muss man Kompromisse eingehen, oder?
Die CDU- Wähler liegen aber mit 54% auch ganz nah beim Bevölkerungsdurchschnitt.
Offensichtlich handelt bei diesem Thema auch die CDU gegen die Mehrheit Ihrer Wähler. Leider fehlen die Zahlen für die Parteimitglieder, aber ist das für Ihr Bild von Demokratie entscheidend ?

Aus meiner Sicht ist festzustellen, dass (wenn man Forsa ernst nimmt) es bei dieser Frage relativ wenig damit zu tun hat welche Partei man wählt – man hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wenn man in der Mehrheit ist, keinen Einfluss auf die politische Entscheidung.

Aber man kann doch nicht einfach ein kleines Thema herausgreifen und von da auf die ganze Demokratie schließen, oder?
Da muss ich zustimmen, allerdings geht es immerhin um ein für viele Bürger sehr wichtiges Thema. Nicht nur bei den Sanktionen, sondern ganz allgemein, bei der Verschärfung des Ost- West- Konflikts.
Forsa spricht hier eine recht deutliche Sprache.
Seite 8:
„Für die gegenwärtige Verschärfung des Ost-West-Konflikts sind nach Meinung von 50 Prozent der Bürger in Deutschland hauptsächlich die USA verantwortlich. 25 Prozent meinen, Russland trage dafür die Verantwortung. 7 Prozent machen die
Staaten der Europäischen Union, 8 Prozent alle Beteiligten gleichermaßen für die Verschärfung des Konflikts verantwortlich.“
Seite 10:
„Über drei Viertel aller Bundesbürger (79 %) glauben, dass vom amtierenden amerikanischen Präsidenten Donald Trump eine größere Gefährdung des Weltfriedens ausgeht als vom gerade wiedergewählten russischen Präsidenten Wladimir Putin.“
Seite 11:
„Fast zwei Drittel aller Bundesbürger (63 %) sind der Auffassung, dass die westlichen Länder alles tun sollten, damit sich Russland als Teil Europas fühlt. Nur eine Minderheit von einem Viertel (26 %) meint, man sollte die Unterschiede zwischen Russland und den Staaten der Europäischen Union ohne Rücksicht auf die Empfindsamkeiten Russlands betonen.“
Seite 12:
„Gute Beziehungen zwischen Russland und Deutschland halten fast alle Bundesbürger (94 %) für wichtig. In dieser Einschätzung unterscheiden sich die Ost- und Westdeutschen sowie die Anhänger der einzelnen Parteien und auch die SPDMitglieder nicht.“
Seite 14:
„Weil gute Beziehungen zwischen Russland und Deutschland von den meisten Bundesbürgern für wichtig gehalten werden, halten es auch die meisten Bundesbürger (89 %) für vorrangig, dass die europäischen Staaten eine von den USA eigenständige Außenpolitik betreiben, bei der auch die russischen Interessen berücksichtigt werden.“
Seite 15:
„Der Schwenk der SPD-Spitze und von Außenminister Heiko Maas mit einer im Vergleich zur bisherigen Politik der SPD und ihrer Außenminister Steinmeier und Gabriel härteren Gangart in der Russlandpolitik halten nur 20 Prozent aller Bundesbürger für richtig, 68 Prozent aber für nicht richtig. Von den SPD-Wählern halten 72, von den SPD-Mitgliedern 81 Prozent den Schwenk in der Russland- und Außenpolitik für falsch.“
Seite 16:
„Der Schwenk der SPD-Führung in der Russlandpolitik wurde in den Medien als Abkehr von der bisherigen Tradition der von der SPD befürworteten Linie der Entspannungspolitik – so wie sie von den SPD-Kanzlern Brandt, Schmidt und Schräder, aber auch von den SPD-Außenministern Steinmeier und Gabriel praktiziert wurde – gewertet. Eine solche Abkehr vom bisherigen Kurs der SPD wird ebenfalls nur von einer Minderheit für richtig, von einer großen Mehrheit jedoch für falsch gehalten.“

 

(Hatten Sie beim Lesen auch den Eindruck, Forsa wäre kein Fan der SPD?  Da täusche ich mich bestimmt. . . )

Selbst bei oberflächlicher Betrachtung (und für mehr hab´ ich grad´weder Zeit noch Lust) ist bei diesen Zahlen doch wohl für jeden nachvollziehbar, dass sich keine der Regierungsparteien damit brüsten kann, den Bürgerwillen in der Frage des Ost- West- Konflikts derzeit übermässig ernst zu nehmen.

Wenn 89 % der Bürger es für vorrangig halten, dass die europäischen Staaten eine von den USA eigenständige Außenpolitik betreiben, bei der auch die russischen Interessen berücksichtigt werden, dann ist es mit unserer Demokratie derzeit einfach nicht weit her – jedenfalls nicht bei diesem Thema.

Bei anderen Themen bin ich ähnlicher Meinung, habe jedoch derzeit grad´ keine Statistiken auf Lager, um das zu untermauern. . .
Möglicherweise stimmen Sie mir auch ohne Statistiken zu.
Möglicherweise haben Sie auch eine ganz andere Meinung.
Ich kenne jedenfalls eine ganze Menge Leute, die sich für Ihre Meinung interessieren – teilen Sie sich mit.

Auf Bürgergemeinschaften.de finden Sie dafür eine Möglichkeit. . .

Bürgergemeinschaft Schriesheim

Am 23.04.2018 traf sich eine Hand voll Schriesheimer Bürger im La Pineta und wurden sich darüber klar, dass sie eine Gemeinschaft sind – ob es Ihnen nun gefällt oder nicht.
Also warum sollen wir uns nicht so organisieren, dass es Spaß macht?
Und womöglich kommt gelegentlich auch noch was vernünftiges dabei raus. . .

Hier folgen die ersten Termine und eine kurze Zusammenfassung was wir da so besprochen haben.
Man kann die Termine durch Anklicken auf- und auch wieder zuklappen:

23.04.2018 – Das „Gründungstreffen“

Wir halten die Demokratie in unserer Stadt mehrheitlich für verbesserungswürdig.
Aber wie soll man das anstellen, ohne sich ein Bein rauszureißen?
Der Kerngedanke ist:
Wenn viele an einem Strang ziehen, muss jeder nur sehr wenig tun und es kann dennoch viel erreicht werden.

Konkret stellen wir uns das ungefähr so vor:

  1. Es gibt jeden Monat eine Möglichkeit für alle Bürger sich zu treffen und auszutauschen.
    Dabei steht der Spaß im Vordergrund, aber es soll eben auch um „politische“ Themen rund um Schriesheim gehen.
    Wir organisieren uns aber nicht parteipolitisch. Wir betreiben ausdrücklich keine Parteipolitik und lassen Fraktionsthemen zu Hause. Wir suchen gezielt nach Themen, bei denen es große Mehrheiten gibt und die im üblichen Parteienstreit gerne mal ‚untergehen‘ oder unter den Teppich gekehrt werden. Bei den Treffen geht es vorwiegend um Informationsaustausch.
  2. Da die meisten von uns weder Lust noch Zeit haben sich jeden Monat über Politik im weitesten Sinne zu unterhalten, nutzen wir zusätzlich die „modernen Medien“, um uns zu informieren, organisieren und abzustimmen.
    Als Hilfsmittel haben wir uns näher mit der Internet Plattform bürgergemeinschaften.de befasst.

Wir suchen im Moment in erster Linie Leute, die sich vorstellen können Spaß daran zu haben sich zu informieren und auch ihre Meinung mit anderen zu diskutieren. Entweder persönlich – bei einem Treffen, oder auch völlig anonym auf bürgergemeinschaften.de.

Dabei geht es nicht darum, dass Ihr Euch mordsmäßig engagieren müsst, damit sich was bewegt. Wenn wir 300 Leute sind und jeder nur ein Mal im Jahr zu einem unserer monatlichen Treffen kommt, dann wären wir im Schnitt bei jedem Treffen 25 Leute. Das könnte doch ziemlich lustig werden, jedenfalls wenn wir es nicht zu verbissen sehen – und das wollen wir nicht! Aber wenn sich 300 Leute zusammen tun, dann werden sie mehr Einfluss haben, als jeder Einzelkämpfer . . .

Unser erstes Treffen war jedenfalls vielversprechend und hat uns Spaß gemacht.
Schauen wir mal, wie sich das ganze entwickelt. . .
Jedenfalls ist jeder aufgerufen, die Idee zu verbreiten, damit wir möglichst schnell ca. 300 Schriesheimer werden. Dann werden wir sehen was es nutzt, wenn 300 wenigstens bei einigen Themen an einem Strang ziehen. . .

Unser 2. Treffen im Mai

Wir trafen uns am 22.05.2018 noch einmal im La Pineta.
Es war Urlaubszeit und wir waren zu 8.
Da ich jetzt schon nicht mehr alle „Neuen“ persönlich kenne, muss ich mir vermutlich langsam das „Sie“ angewöhnen.
Neue Ideen kamen auf und stehen z.T. in bürgergemeinschaften.de auch schon zur Diskussion.
Uns Schritt für Schritt mehr Einflussmöglichkeiten zu verschaffen, ist unser gemeinsames Ziel – auch wenn es am Anfang noch kleine Schritte sind.
Stärker als beim ersten Treffen wurde deutlich, dass sich ganz unterschiedliche Leute von dieser Idee begeistern lassen.
Unsere Unterschiede treten aber in den Hintergrund, wenn wir die Gemeinsamkeiten nach vorne bringen.
Für mich war das der entscheidende Punkt dieses Treffens – mal abgesehen vom leckeren Rotwein, der sicher auch zur entspannten Atmosphäre beigetragen hat. . .

Unser 3. Treffen im Juni

Diesmal trafen wir uns im „Neuen Ludwigstal“ Strahlenberger Str. 2 am Mittwoch 27.06.2018 nach dem unsere Nationalmannschaft so kläglich gegen Südkorea scheiterte – reden wir nicht davon. . .

Trotz des ‚ungünstigen‘ Termins, fanden sich wieder 8 Schriesheimer zusammen – diesmal Frauenüberschuß – dabei nur 2 Wiederholungstäter. Wir werden also langsam aber sicher mehr. . .

Es kamen wieder neue Ideen auf und wir werden ein paar davon zeitnah angehen z.B. Infomaterial erstellen, um die wichtigsten Kernpunkte auf einen Blick zu haben oder ‚verschiedene Kanäle‘ zum bekannt machen der Idee nutzen.

Und auch diesmal wieder gibt es viel Bestätigung durch ‚die Neuen‘.
Fast jeder hat es schon einmal erlebt, oder kennt jemanden mit entsprechenden Erfahrungen persönlich.
So manche ‚Institutionen‘ der Stadt, die geschaffen wurden, um dem Gemeinwesen zu dienen, halten sich wohl eher für die ‚Herrscher‘ über den Bürger, mit dem sie gelegentlich umspringen, wie es ihnen beliebt.

Wir bleiben am Ball – noch sammeln wir Themen und Unterstützer.
Wir arbeiten die Themen auch weiter aus – einige Hinweise gab es wieder. Da müssen wir noch nachhaken.
Es ist möglicherweise nur mein persönlicher Eindruck, aber gerade jetzt am Anfang unserer Idee, finde ich die Entwicklung besonders spannend. . .

Das 4. Treffen am 23.Juli

 
9 Leute mal wieder im La Pineta. 6 Neue und 3 Wiederholungstäter.

Dies ist ja kein objektives Protokoll, sondern nur mein persönlicher Eindruck. . .
Aber ich glaube mehr gelacht hab´ ich noch bei keinem Treffen.
Ja, ok – es fängt immer mit einem ernsten Thema an, aber spätestens beim „Heiteren Beruferaten“ . . .

Eins ist sicher, man kann auch bei ernsten Themen Spaß haben.
Wer dabei war, kann mir gerne widersprechen – Ihr wisst ja jetzt wo. . .

 

Kickstart Schriesheimer Bürgergemeinschaft

Demokratie in Schriese
  • Alle 5 Jahre dürft Ihr 21 Stimmen abgeben. Pro Kandidat maximal 3.
  • Wisst Ihr welche Kandidaten zu einem bestimmten Thema wie abstimmen werden?
    (Ist es möglich, dass Ihr bei einem Thema der Meinung der CDU, bei einem anderen Thema der Meinung der Grünen und bei einem 3. Thema der Meinung der freien Wähler seid? Ist es möglich, dass Ihr bei einem Thema eine andere Meinung als Euer Bürgermeister habt, obwohl Ihr ihn vielleicht sogar gewählt habt?)
  • Wisst Ihr welche Themen in den nächsten 5 Jahren anstehen?

Wer ist mit dieser Demokratie rundum zufrieden?
Weiter so?
Kann man das nicht besser organisieren?

An einem Strang ziehen

Findet man genügend Leute, die an einem Strang ziehen, dann schafft man auch schwere Sachen weg. . .
Um einen Bus zu ziehen finden sich genug Leute zum Ziehen und genug die zukucken und klatschen.
Geht das auch wenn man an einem Strang ziehen will, um die Demokratie zu verbessern?

Ich suche einige Leute die mitziehen und ca. 300 Leute die Klatschen (also wählen) und Spaß soll´s auch noch machen.

Es geht um Euren politischen Einfluss. Und wir wollen und brauchen mehr davon.
Vielleicht braucht Ihr den im Moment nicht.
Aber wenn Ihr ihn mal braucht (den Einfluss), dann ist´s zu spät um anzufangen die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Weil jeder den Einfluss zu einem anderen Zeitpunkt braucht müssen wir jetzt anfangen die Strukturen zu schaffen, damit sie da sind, wenn wir sie brauchen.

Was spricht dagegen?

Aber wo könnten wir uns denn jemals einig sein?
Bei jedem Thema hat doch jeder ´ne andere Meinung und dann gibt´s nur Streit. . .
Mehr Einfluss auf die Politik, klingt ja gut, aber ich hab´ weder die Zeit noch die Lust mich dauernd rumzustreiten, mich zu treffen, zu informieren, womöglich noch Plakate aufhängen . . .

  1. Keine Lust mit Idioten rumzudiskutieren. . .
  2. keine Zeit
  3. wie die alt Fasnacht. . .
    (Der Bürger erfährt meist zu spät was im Gemeinderat beschlossen wurde. Nämlich dann, wenn es Ihn negativ betrifft. Und dann ist es zu spät was dran zu ändern. Hättest ja mal voher kommen können. . . )
  4. etc.

Zusammengefasst:
Es scheint schier aussichtslos etwas zu bewegen, wenn man nicht bereit ist sich in einem Kraftakt mit ungeheurer Geduld für eine winzige Veränderung zu engagieren.
Eine Sissiphos Arbeit also. . .  Das macht mit Sicherheit keinen Spaß.
Sperrt man 300 Leute in einen Raum, in der Hoffnung es kommen vernünftige demokratische Entscheidungen dabei raus, gibt´s vermutlich eher Mord und Totschlag.

Die Idee:
  1. Lockere Treffen der „Schriesheimer Bürgergemeinschaft“ mit max. 20 Personen. Jeder kommt nur wenn er Lust und Zeit hat.
    Ziel ist der Austausch, nicht die Entscheidungen zu treffen.
  2. Alle geben Ihre Meinung anonym auf bürgergemeinschaften.de ab.
    Dort gibt es auch immer Hintergrundinformationen.
    Dort werden die Entscheidungen getroffen – durch die informierte und interessierte Mehrheit.

Hast Du ein Jahr lang keinen Bock auf Politik, gehst Du zu keinem Treffen und gehst nicht auf bürgergemeinschaften.de, aber wenn Du es brauchst, dann ist alles da. Leute die Dir zuhören, und eine Plattform um Deine Meinung zu sagen – oder sie zumindest anonym einzugeben.
Stark vertretene Meinungen auf bürgergemeinschaften.de kommen direkt in den Gemeinderat. Denn die von uns gewählten Vertreter verpflichten sich genau das zu tun.
Was für gewählte Vertreter denn???

Konkret:

Wie kriegen wir mit dieser verrückten Idee jemanden in den Gemeinderat?
Ein gaaanz einfaches Zahlenspiel:

Gültige Stimmzettel 2014: 6.683 So viele Wähler waren willens und in der Lage zu wählen.
26 Gemeinderäte wurden gewählt
Daraus folgt: 257 Wähler reichen ungefähr, um einen Kandidaten reinzubringen
Vorausgesetzt die geben alle Ihre Stimmen für „unsere“ Liste ab.
Die Liste muss (aufgrund des Wahlsystems) mindestens 7 und bestenfalls 21 Kandidaten enthalten

Da wir nicht genau wissen, wie viele Leute 2019 zur Wahl gehen, sind das natürlich nur grobe Schätzungen.
Aber mit 300 Unterstützern müsste es zu schaffen sein.
Wer das Wahlsystem genau verstanden hat, könnte sogar schon ab 140 Unterstützern mit einem Erfolg rechnen, aber wir wollen uns die Ziele nicht zu klein setzen. . .

Was könnt Ihr tun?
  1. Registrieren!
  2. Ab Adresse 50 ein Ja bei allem was ok ist. . .
    Am allerwichtigsten bei 675. . .
  3. Leute ansprechen und hierher einladen.
  4. Wenn Ihr irgendwas wichtig findet, gebt es auf der Plattform ein!
  5. Stimmt bei all den Sachen die dort stehen oder im Lauf der nächsten Zeit auftauchen ab!
  6. Schreibt mir ´ne Email, dass Ihr auf die Liste meiner Unterstützer wollt – (keine Verpflichtung, aber ich brauche z.B. Leute, die unterschreiben, dass sie die Kandidatur unterstützen. . . )
  7. Jede weitere Idee ist willkommen. . .

 

Die Bürgerinitiative Gegenwind

Da ich Bürgerinitiativen grundsätzlich für einen Ausdruck von Demokratie halte, habe ich auch die Bürgerinitiative Gegenwind schon 2 mal besucht. Erstmals noch 2017 in Altenbach im Sonus und gerade noch einmal am 22.02.2018 im neuen Ludwigstal.

Hier treffen sich Bürger mit einem überdurchschnittlich hohen Sachverstand bei Fragen der Energiewende, die uns ja alle betrifft. Wie alle Bürgerinitiativen, hat auch diese Schwierigkeiten damit ihr Wissen in die breite Masse der Bevölkerung zu tragen. Vorurteile werden geschürt und verhindern eine offene und unvoreingenommene Diskussion des wichtigen Themas. Selbstverständlich habe ich auch dort bürgergemeinschaften.de vorgestellt. Es wird sich zeigen, ob der Verein dieses „demokratische Werkzeug“ mit Erfolg nutzen wird.

Jedenfalls ist mir bei der Beschäftigung mit diesem Thema und mit der Gegenwind- Initiative auch deren Homepage aufgefallen. Und da ich nunmal gerne konstruktive Vorschläge mache, habe ich am 25.02.2018 dem Vorsitzenden folgende Email geschrieben:

Aktuell sieht jeder Besucher von http://www.gegenwind-schriesheim.de/ zunächst dieses Statement:

AUCH WIR WOLLEN KEINE KERNKRAFTWERKE, ABER EINEN SINNVOLLEREN UMGANG MIT DER WINDKRAFT UND KEINE GESUNDHEITLICHEN RISIKEN DURCH INFRA-SCHALL usw.           FÜR DIE BEVÖLKERUNG IN DEN BETROFFENEN REGIONEN!

DIES ABER UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER ERFORDERLICHEN GRUNDLASTSICHERUNG!

Hierzu 3 Anmerkungen und mein hoffentlich auch in Ihren Augen konstruktiver Vorschlag:

  1. Keine Kernkraftwerke zu wollen scheint mir nur deshalb dort zu stehen, um keine Besucher der Homepage mit einem Hinweis auf die Kernkraft- Diskussion abzuschrecken. Aber wozu diese Technologie dann überhaupt an dieser Stelle erwähnen, es ist doch nicht das zentrale Thema der Bürgerinitiative, oder?
  2. Infra- Schall ist ein Fachbegriff, der nicht jedem Besucher geläufig sein dürfte, und es ist auch nur ein Beispiel für die vielen Argumente die bei Ihnen diskutiert werden.
  3. Für die „Grundlastsicherung“ gilt das in ähnlicher Weise.

Mein Vorschlag wäre die Kernpunkte deutlicher in den Mittelpunkt zu stellen z.B. so:

Auch wir sind für eine sinnvolle und durchdachte Energiewende.
Leider kommt in der aktuellen Politik (auch in Schriesheim) das Nachdenken und die Demokratie zu kurz.
Wir setzen uns für die korrekte Information der Bürger ein, denn nur so können Demokratie und die Energiewende funktionieren.

Oder auch so (mit stärkerer Berücksichtigung der Ziele des Vereins ):

Auch wir sind für eine sinnvolle und durchdachte Energiewende, jedoch nicht auf Kosten von Wald- und Naturschutz vor Ort.
Leider kommt in der aktuellen Politik (auch in Schriesheim) das Nachdenken und die Demokratie oft zu kurz.
Wir setzen uns für die korrekte Information der Bürger ein, denn nur so kann Demokratie funktionieren, ohne unsere Lebensgrundlagen zu schädigen.
Kurzsichtige Entscheidungen mit all ihren Folgeproblemen, die gern unter den Teppich gekehrt werden, dürfen nicht die Grundlage unserer Politik sein.

Mit einem Klick HIER können Sie sich ein paar Folgen der deutschen Energiewende genauer ansehen:

Die deutsche Stromproduktion führte am Neujahrsmorgen 2018 (nicht zum ersten Mal) dazu, dass der Strompreis an den Strombörsen negativ wurde. D.h. Österreich nahm uns Deutschen die Überproduktion ab, pumpte damit Wasser den Berg hoch, und dafür bezahlten wir den Österreichern 76 € pro MWh. Wurden Sie darüber informiert? Halten Sie das für eine sinnvolle und durchdachte Umsetzung der Energiewende?
Hier ein Schaubild dazu:

Heiner Flassbeck (ehemaliger Chefökonom der UNCTAD und beim DIW) kommentiert die aktuelle Situation so:

Ich kann nicht beurteilen, ob mit allen möglichen Maßnahmen (Speicher, Gaskraftwerke, bessere Netze usw.) in einigen Jahrzehnten auf der Basis von Sonne und Wind die Technik für ein Energieversorgungssystem zu schaffen ist, das jederzeit alle Wetterkapriolen auffängt. Die Aufgabe ist nichts Geringeres, als die Schwankungen in der Versorgung mit erneuerbaren Kapazitäten flexibel, also von Stunde zu Stunde zu kompensieren, so dass der Strompreis relativ konstant bleibt und die Versorgungssicherheit niemals gefährdet ist.

Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass es ein solches System nicht im Rahmen der Marktwirtschaft geben wird. […] Von marktwirtschaftlichen Lösung zu träumen, ist absurd und endet in einer grandiosen Geld- und Zeitverschwendung.

Der Staat und auch unsere Stadt machen – wie jede andere Institution jede Menge Fehler. Es bedarf der demokratischen Kontrolle. Einfach noch mehr Windräder zu bauen und ohne vernünftig durchdachtes Konzept Wald und Landschaft zu schädigen, ist für uns keine Lösung.

An einer Demokratie die von korrekt informierten Bürgern getragen wird, geht kein Weg vorbei – arbeiten wir gemeinsam daran!

Oder noch einmal mit den Worten des international renomierten Ökonomen Heiner Flassbeck – zum Thema Energiewende:

Gerade bei einem solchen Thema darf man falsche Vorstellungen in der breiten Öffentlichkeit nicht einfach laufen lassen. Man muss, auch wenn es schwerfällt, vor Illusionen warnen und über die Zusammenhänge aufklären. Wie aber sollten das Politiker tun, die sich nicht einmal die Mühe machen, das zu verstehen, was sie selbst entschieden haben.

Ein Klick HIER und Sie können Sich über Bürgermeister Höfer´s Demokratieverständnis informieren:

Hier würde nun der bereits auf der Homepage stehende Inhalt über die unbeantwortete Email an Bürgermeister Höfer stehen. . .
Auf diesen Brief an BM Höfer haben wir bis heute keine Antwort erhalten!
Ist das die neue demokratische Variante unangenehmen Dingen aus dem Weg zu gehen und diese zu verdrängen?
usw. . .

Hier könnte eine ganze Liste der für die Bürgerinitiative wichtigsten Argumente stehen, die jeder Besucher der Webseite, je nach Interesse auf- und wieder zuklappen kann.

HG,

Stefan Bernauer

Erste Erfahrungen der Makroskopen HD mit Bürgergemeinschaften.de

Kurzreferat vom 18.12.2017

Erst mal das Erfreuliche:

  1. 7 von 11 haben sich registriert.
  2. mind. 5 davon haben Stimmen abgegeben
  3. einige haben Inhalte eingegeben
  4. Struktur ist entstanden.
  5. Ideen und Vorschläge wurden formuliert.
  6. kleine technische Neuerung wurde realisiert
    – Anzeige der Zahl der Inhalte der nächsten Ebene
    – Suchfunktionen beziehen sich auf die aktuelle Gruppe. . .

Kritik gibt´s natürlich auch:
Schlechter Überblick – mangelnde, oder ungeeignete Struktur.

Kleine Anmerkungen von mir: Geduld – Das wird besser.
Es muss sich nur jeder darüber im Klaren sein, dass jeder nicht nur an den Inhalten, sondern immer auch an der Struktur mitarbeitet, denn das System gibt keine Struktur vor. . .

Ein paar kleine Bsp. (kann man nur verstehen, wenn man das System kennt und sich einwählt. . . ):

  1. 499 Macht Linker Populismus Sinn?
    da fehlt nur noch 1 Nein- Stimme, dann ist ein Stückchen Unordnung weggestimmt!
    .
  2. 526 EINEN Ordner nur für INHALTE. EINEN Ordner nur für AKTIONEN…
    Ist ein Vorschlag zur Struktur. (Könnte eine direkte Reaktion auf 493 gewesen sein.)
    Anstelle des Vorschlags, könnte man auch einfach die Struktur eingeben, und sehen, ob sie sich bewährt.
    Nicht immer muss man einen Vorschlag ausformulieren, manchmal kann man auch einfach entsprechend  handeln.
    .
  3. 493 Kann man sich auch unter dem Aspekt Ordnung mal anschauen. . .
    .
  4. Die „Ordnung der Ordner“ ergibt sich ebenfalls aus der Ja-Nein-Differenz.
    Wenn Ihr also einen Ordner lieber weiter oben sehen wollt, müsst Ihr mit Ja stimmen. . .
    Wieso haben z.b. Unsere Themen, unsere Ziele und unser Selbstverständnis je nur 2 Stimmen?
    Wir könnten dafür sorgen, dass der Ordner 379 „Makroskop Ortsgruppe Heidelberg“ ganz oben steht.
    Ich fände das angemessen, da wir im Moment die aktivste Gruppe auf Bürgergemeinschaften.de sind. . .

 

Es gibt übrigens auch „Themen von allgemeinem Interesse“, die Euch zur Beurteilung offen stehen.
Ich persönlich würde mich z.B. dafür interessieren, wie Ihr zum Thema 143 steht. . .
Das ist das Thema mit der höchsten Ja-Nein-Differenz im allgemein zugänglichen Teil. . .

Demokratische Kommunikation 2 – NDS

 

Kommunikation

Hier geht es nur um einen Aspekt von Kommunikation.
Wir alle leben auf einer Insel. Jede Insel ist sehr unterschiedlich, aber es gibt auch Schnittmengen.

Innerhalb der Schnittmenge fällt Kommunikation und Gemeinsamkeit leicht.
Außerhalb der Schnittmenge herrscht Gegeneinander statt Miteinander und Missverständnisse und Streit sind häufig.

Demokratie
  1. Demokratie bedeutet, dass das Volk herrscht.
    Je weniger Herrscher und je mehr Beherrschte es gibt, desto weniger herrscht Demokratie!
    Wenn einer herrscht, kann er alle seine Entscheidungen allein treffen.
    Wenn alle herrschen sollen, müssen sich alle auf Entscheidungen einigen!
    Wenn es nicht gelingt alle zu einigen(100% Mehrheit), entscheidet in der Demokratie die einfache Mehrheit.
  2. (Knappe) Mehrheitsentscheidungen sind nicht das Ideal der Demokratie, sondern nur ihre letzte Rettung.
    Das ‚demokratische Minimum‘ ist die einfache Mehrheitsentscheidung.
  3. Wie bekommen wir ein Stück mehr Demokratie?
    Wie bekommen wir eine Demokratie, die seltener knappe Mehrheitsentscheidungen braucht?
Demokratische Kommunikation

Die Theorie

3 Teilnehmer 6 Vorschläge- Schnittmengenfindung:

Wenn ABC der Chef ist, wird ABC gemacht.
Sind alle gleichberechtigt, wird BCE gemacht.
(Sind alle gleichberechtigt, aber die anderen beiden sind sich spinnefeind, kann dennoch am Ende ABC rauskommen. . . Divide et impera ist ein mögliche Strategie)

Wenn jeder zu jedem Vorschlag in einer geheimen Abstimmung, bei der unbekannt ist, wer welche Vorschläge gemacht hat, ja oder nein sagt, dann erreicht die beste Schnittmenge die höchste JA-NEIN DIFFERENZ!

Warum Ja- Nein Differenz?
Weil sonst Enthaltungen nicht von Nein Stimmen unterschieden werden können.
Das macht aber einen großen Unterschied. (51% Ja Stimmen gegen 10% Nein Stimmen sind eine viel stabilere Entscheidung als 51% Ja zu 49% Nein Stimmen – es müssten ja nur 2% Ihre Meinung ändern.)

Auf diesem Weg, könnten wir uns theoretisch dem Ideal der Demokratie nähern.

Zusammengefasst:

Praxis

Das Gegeneinander lässt sich natürlich nicht abschaffen, in der Praxis wird „Miteinander statt Gegeneinander“ nicht so einfach funktionieren.
Aber Miteinander hat Priorität – ist ohne weiteres Praxistauglich!

Ich schlage für das Finden von Schnittmengen ein technisches Hilfsmittel vor.
Ein Werkzeug zur demokratischen Kommunikation. Ein Werkzeug zur Einigung auf gemeinsame Positionen, trotz weiterhin bestehender Unterschiede.

Technische Hilfsmittel für die Kommunikation sind nix neues.
Von Rauchzeichen, über Briefe zu Emails und WhatsApp.

Es muss uns dabei unterstützen, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

  1. Vorschläge können von jedem anonym abgegeben werden
  2. Jeder Vorschlag kann von jedem anonym mit JA oder NEIN oder Enthaltung bewertet werden
  3. Die Schnittmengen werden technisch durch simple Auszählung ermittelt
  4. In die Masse der Vorschläge muss Ordnung gebracht werden können, damit niemand den Überblick verliert

bürgergemeinschaften.de

 

 

Die Anfänge der ‚Makroskopen‘ Heidelberg

6 Teilnehmer des Makroskop Jahrestreffens 2017 in Wiesbaden vereinbarten auf Initiative von Wolfgang Selig sich vor Ort regelmäßig zu treffen, um über wirtschaftspolitische Themen zu sprechen.

Am 12.12.2017 berichtete das Online-Magazin „Makroskop“ über die bevorstehende Gründung des ersten Makroskop- Gesprächskreises in Heidelberg am 20.11.2017 um 19:30 Uhr im „LADEN für Kultur und Politik“ – Kaiserstraße 62 69115 Heidelberg.

Am 20.11.2017 war also unser ‚Gründungstreffen‘ und seit dem treffen wir uns einmal im Monat.

Hier folgen die ersten Termine und eine kurze Zusammenfassung was wir da so gemacht haben.
Man kann die Termine durch Anklicken auf- und auch wieder zuklappen:

 

20.11.2017 – Das Gründungstreffen

Die erste Überraschung war wohl die Anzahl an Leuten. Wir hatten mit fünf Teilnehmern gerechnet, aber es kamen elf. Manche hatten durch den Bericht auf Makroskop von unserem Treffen erfahren, manche durch die Veranstaltungsliste vom Laden für Kultur und Politik. Manche durch persönliche Kontakte.

Über unsere Vorstellungen zu reden, war natürlich das Kernthema des Abends.
Einen klaren Fahrplan für den Abend gab es nicht, aber wir lernten uns kennen und entwickelten eine vage Vorstellung wohin die Reise geht.
Wie wir ein anderes wirtschaftspolitisches Denken verbreiten können, wird wohl eines unserer Kernanliegen sein.
Ebenso, unser Wirtschaftssystem selbst besser zu verstehen.
Als Hilfsmittel, um uns zu organisieren wurde ‚testweise‘ die Internet Plattform bürgergemeinschaften.de gewählt.

18.12.2017

Diesmal waren wir zwölf Personen. Darunter 3 ‚Neuzugänge‘ und eines der 6 ‚Gründungsmitglieder‘, das beim ersten Mal nicht kommen konnte.

Neben den immer interessanten wenn auch manchmal etwas kontroversen Gesprächen einigten wir uns diesmal auf einen Fahrplan für den Abend. Zunächst besprechen unserer Erfahrungen mit bürgergemeinschaften.de.

Ist diese Plattform für uns nützlich? Gelingt es uns einen Überblick da reinzubringen? Nur 7 haben sich bisher registriert. Dennoch ist der Anfang viel versprechend. Etwas Geduld und Erfahrung im Umgang damit werden wir brauchen, aber die Richtung stimmt.

Der Hauptpunkt des Abends, dürfte das Reden und Nachdenken über Ziele gewesen sein. Wohin wollen wir?
Vermutlich wird uns das Thema noch eine Weile beschäftigen. Klar ist, dass hier viele engagierte Leute mit verschiedenen kreativen Ideen zusammen gekommen sind und dass der Abend Spaß gemacht hat. Sicher nicht das Unwichtigste.

Für´s nächste Mal haben wir uns ein ‚Input- Referat‘ von Christof zum Thema „Allgemeine Kritik an der Politischen Ökonomie“ vorgenommen. Mal sehen was sich bis dahin über die Plattform noch an weiteren Ideen ergibt.

22.01.2018

Und wieder waren wir zwölf Personen. Diesmal 4 ‚Neuzugänge‘. Über alle bisherigen Treffen waren also 19 Personen mindestens schon ein Mal zu Besuch.

Christof hielt sein Input- Referat und wir besprachen sowohl seinen Vortrag, als auch unser weiteres Vorgehen.
Ich berichte davon natürlich aus meiner voreingenommenen Perspektive, jeder nimmt aus solchen Diskussionen etwas anderes mit. Mir war dieses Treffen insgesamt etwas zu viel „von Ast zu Ast gehüpft“.
Besser wären vermutlich klarer abgegrenzte Themen, die enger am roten Faden entlang bearbeitet werden sollten.
Wir haben daher gezielt angefangen Themen zu sammeln und jeder kann das von zu Hause aus auf der Plattform weiterführen und die Ideen der anderen bewerten. Inzwischen (Stand 24.01.2018 11 Uhr) haben sich 9 von uns auf bürgergemeinschaften.de registriert.
Der Überblick hat sich durch deren Stimmen schon etwas verbessert, lässt aber noch zu wünschen übrig. Es mangelt noch an der Beteiligung. Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, es wird mehr als Informationsplattform, denn als Entscheidungsplattform betrachtet – aber ich glaube das wird sich noch ändern.
Einiges an neuen Ideen und Vorschlägen ist jedenfalls schon dazu gekommen.

Ich freu´ mich schon auf´s nächste Treffen am 19.02.2018.
Wir wollen auf jeden Fall einen Artikel aus dem Handelsblatt besprechen. „Deutschland – der übermächtige Konkurrent“ http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/analyse-zum-leistungsbilanzueberschuss-deutschland-der-uebermaechtige-konkurrent/20852196.html?share=twitter
Dirk wird den Artikel kurz einführen, falls Leute da sind, die ihn nicht gelesen haben.
Dann wollen wir am Artikel entlang diskutieren.

Ob noch mehr Vorschläge für den Abend auf der Plattform eine Mehrheit finden, wird sich zeigen. . .

19.02.2018

Diesmal trafen sich 9 Personen, davon 1 ‚Neuzugang‘. Über alle bisherigen Treffen waren also 20 Personen mindestens schon ein Mal zu Besuch.

Inhaltlich wurde wie geplant der Artikel aus dem Handelsblatt besprochen. „Deutschland – der übermächtige Konkurrent

Danach ging es um konkrete Aktionen.
Geplant ist eine Veranstaltung mit einem Vortragsvideo und anschließender Skype-Schaltung mit Heiner Flassbeck. Es ist angedacht, Ihn auch persönlich nach HD einzuladen. Dafür suchen wir noch Verbündete und Multiplikatoren.

Beim nächsten Treffen wird es um das Thema „Staatsschulden“ gehen.
Zur Einführung eignet sich ein Artikel von Paul Steinhart hier verlinkt.

19.03.2018

6 Teilnehmer und kein „Neuzugang“ – aber kein Grund zum Hadern. . .
Klar wir wollen mehr werden und hoffen immer, dass neue Leute dazu kommen. Aber Schwankungen sind normal. Und mit nur 6 Leuten ist die Diskussion effektiver. Zumindest aus meiner (durchaus subjektiven) Sicht, war es der inhaltlich bisher wertvollste Abend.

Das Thema „Staatsschulden“ haben wir ziemlich ausführlich beleuchtet. Als Ausgangspunkt diente der Artikel von Paul Steinhart hier verlinkt.
Wir sprachen darüber:

  • wann Staatsschulden ein Problem sind (z.B. Griechenland) und wann nicht (für Länder mit souveräner Währung).
  • Ob Länder mit einer souveränen Währung sich im Ausland verschulden können, ohne Probleme zu bekommen. (Nein, aber das ist eigentlich kein originäres Problem der Staatsverschuldung, sondern ein Problem unausgeglichener Handelsbilanzen, die immer Probleme machen – unabhängig davon ob der Staat, oder die Privaten die Schuldner sind)
  • Bei der Diskussion ist uns auch schmerzlich klar geworden, dass wir keine Ökonomen sind und wir nie ganz sicher sind, ob wir alles wirklich 100%ig richtig verstanden haben. (Aber vermutlich geht das einer ganzen Menge Ökonomen in diesem Land genauso. . . )
    Makroskop bietet ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Texten die helfen, aber wir bleiben Normalbürger.
    Dennoch reicht unser Verständnis einiges an Fehlern unserer Politiker klar zu erkennen.
  • Wir machten einen Ausflug, in die etwas theoretische Situation, einer Wirtschaft die an der Auslastungsgrenze arbeitet, und welche Bedeutung das für die Auswirkungen von Angebot und Nachfrage auf die Preisentwicklung haben könnte. Hier sind wir nicht so recht zu einer gemeinsamen Position gekommen, außer dass es eben eine ziemlich theoretische Diskussion ist – hat aber trotzdem Spaß gemacht und fordert das Hirn raus – meins jedenfalls.
  • Auch haben wir uns nochmals die Gründe für die Entwicklung von Inflation angesehen. Denn das am häufigsten genannte Argument gegen „das böse Gelddrucken vom Staat“, die Behauptung ist, dass dies zu Inflation führt. Empirisch ist diese Behauptung jedenfalls nicht haltbar.

Am Ende verlagerten wir die Diskussion in die Eckkneipe gegenüber. Auch hier waren alle mit dabei und wir behandelten noch ein wenig kontrovers das Problem, wo 10€ Schulden verschwinden, wenn man einen 10€ Schein verbrennt. Ich lasse das hier mal offen, obwohl ich natürlich überzeugt bin die einzig richtige Antwort zu kennen. . .

Auch das „Dauerbrennerproblem“: Wie motiviert man die Bürger dazu sich mehr zu engagieren,
stand auf der Abendordnung.
Wie immer bei Gesprächen am Bierglas natürlich ohne endgültige Lösung, aber mit der klaren Ansage: „Wir arbeiten dran!“

Freu´ mich schon auf´s nächste Mal – bestimmt sind wir dann auch wieder ein paar mehr. . .

16.04.2018

Nur 3 von uns und kein Schlüssel. Trend oder Häufung zufälligen nicht könnens?
Die Frage steht im Raum. Wird sich in Zukunft weisen. . .
Wir machen aus der Not eine Tugend und gehen gleich einen Trinken.
Zu dritt sind die Gespräche konzentrierter. Da jeder einzelne nun auch mehr zu Wort kommt empfinden wir alle 3 den Abend als angenehm produktiv. Keine schlechte Erfahrung.
Wir können jeder Kleingruppe, die sich ‚abseits‘ unserer Haupttreffen irgendwo in einer Kneipe trifft nur ermuntern das zu tun. Es macht Spaß. Keiner von uns empfindet den Abend als verschwendet.
Dennoch bleibt zumindest bei mir ein wenig die Befürchtung, dass das ein Trend ist und wir eine Kleingruppe bleiben, obwohl wir alle das Ziel haben mehr Leute zu werden. . .

14.05.2018

9 Makroskopen am Start.
Kein Neuzugang, aber bei Wolfgang haben sich 2 Neue gemeldet, die nur dieses Mal noch keine Zeit haben.
Außerdem besteht nun Kontakt zu den Pluralen Ökonomen. Zusammenarbeit angedacht. Mal sehen was sich daraus ergibt. Etwas aus dem Bauch heraus springen wir thematisch von Ast zu Ast. . .
Typische Makroskop Themen, wie Schulden + Guthaben = 0, Staatsschulden, Handelsbilanzungleichgewichte werden kontrovers besprochen. Auch ein Thema das wir bisher nicht auf dem Schirm hatten – Target 2 Salden – führt dazu, dass wir uns zu geringe Kenntnisse bescheinigen müssen. Wir sind uns noch nicht mal einig, ob Target 2 überhaupt ein wichtiges Thema ist, oder nicht völlig überschätzt wird. . .
Die logische Konsequenz: Das Thema kommt auf die Themenliste und wird in naher Zukunft irgendwann auf der Tagesordnung stehen.
Unsere Selbstfindung ist irgendwie immer noch am Laufen. Obwohl das Wesentliche doch Klar ist. Wir treffen uns sowohl um unsere Kenntnisse zu vertiefen, als auch um aktiv Makroskop Themen in´s Volk zu bringen.
Elke schlägt vor per Email- Liste und Fotos von uns und mit kurzer Selbstbeschreibung uns persönlich etwas besser Kennen zu lernen. Mal sehen was sich aus der Idee noch entwickelt.
Unsere Plattform auf Bürgergemeinschaften.de kommt in der Nutzung etwas zu kurz. Denn eigentlich hat das Thema Arbeitszeitverkürzung derzeit die höchste Zustimmung. (6 mal Ja – ohne Gegenstimmen) Dennoch wollen wir 9 an diesem Abend uns dieses Themas nicht annehmen. Auch für die nächste Sitzung entscheiden wir uns in der Eckkneipe für das Thema Schulden + Guthaben = 0. Oder etwas wissenschaftlicher formuliert: Saldenmechanik.
Links zu dem Thema für die Vorbereitung kann jeder auf der nächsten Ebene des Juni- Termins auf Bürgergemeinschaften.de finden.
In der Eckkneipe gibt es noch einige interessante und heftige Gespräche sowie spannende Ideen. Ich gehe heiser Heim. Hat wieder mal richtig Spaß gemacht.

18.06.2018

Diesmal zu acht. Kein Neuzugang.
Wir haben uns erst mal ´ne halbe Stunde vor der Tür zu allgemeinen Themen ausgelassen.
Dann nach drinnen verlagert und unser geplantes Thema gestartet.
Schulden + Guthaben = 0
Die Diskussion war intensiv und kontrovers, was wohl an meinem „ungewöhnlichen Zugang“ zu dem Thema lag. Ich hatte die Vorstellung (und einen entsprechenden Artikel geschrieben hier verlinkt), das Thema so anzugehen, dass man weder unser komplexes Geldsystem, noch sonst eine wissenschaftliche Vorbildung haben muss, und dennoch nachvollziehen kann, dass Schulden und Guthaben immer in gleicher Höhe entstehen und auch beide immer in gleicher Höhe sich wieder auslöschen.
Auch wenn wir mit meinem Zugang zu dem Thema nicht einer Meinung waren, waren wir uns am Ende doch alle einig, dass die Summe aller Guthabe und die Summe aller Schulden auf dieser Welt immer exakt gleich Null sind.
Es bleibt ein schwer zu erklärendes Thema, aber es ist auch eine wesentliche Grundlage für das Verständnis jedes Wirtschaftssystems und wird uns wahrscheinlich zu recht noch öfter beschäftigen.

So nach und nach ging die Diskussion immer mehr in die Breite, bis wir am Ende thematisch mal wieder „von Ast zu Ast hüpften“ – was ja auch Spaß macht. . .
Zu kurz gekommen sind geplante Aktionen – allerdings haben wir bis Dezember ja auch noch Zeit.
Da soll dann die Buchvorstellung mit Flassbeck und Steinhart kommen – wir hoffen daraus wird was.

Als alternativen Tag für unsere Treffen hat sich der Donnerstag ergeben. Evtl. ist dafür auch ein anderer Treffpunkt möglich. Wir arbeiten dran.
Wer das hier also liest und Montags selten oder nie Zeit hat und uns gerne mal treffen will, kann sich gerne bei mir per Email melden. stefan@bernauers.de

Für´s nächste Treffen haben wir noch kein Thema festgelegt – bin gespannt, ob wir dafür mal wieder auf https://bürgergemeinschaften.de zurückgreifen. . .

16.07.2018

6 Makroskopen am Start.
Diesmal hatten wir kein vorher festgelegtes Thema.
Und haben uns auch gleich in die Eckkneipe verzogen zum gemütlichen Gespräch beim Essen und Trinken.
Eine breit gefächerter Themenstrauß mit einem Schwerpunkt auf der geplanten Aktion, die am 27.11.2018 in der Uni Mannheim stattfinden soll, wurde besprochen.
Auch der alternative Tag für unsere Treffen war noch mal Thema. Wir wollen das, aber irgendwie ist es auch nicht konkreter geworden. Ich hätte eine kostenlose Lokation für Donnerstags – aber das ist in Schriesheim. . .
Wir bleiben dran. . .

Für nächstes Mal haben sich die Mannheimer Pluralos angekündigt. Denke das wird spannend.
Der Schwerpunkt wird also sicher wieder auf unserer Aktion liegen.

20.08.2018

Wegen Renovierungsarbeiten im Laden für Kultur und Politik, trafen wir uns zu acht im „Schwarzen Peter“ – der Eckkneipe Gegenüber.
Und wieder mal hatten wir kein klar umrissenes Thema.
Da unsere geplante Aktion, auf Februar 2019 verschoben wurde, stand ja auch wenig konkretes an.
Immerhin haben wir beschlossen uns zwischendurch noch einmal extra zu Treffen. Ich frage in der Schriesheimer Pizzeria „La Pineta“ nach einem freien Donnerstag und schicke ´ne Infomail an alle.
Die Mannheimer Pluralos hatten abgesagt. Werden aber sicher ein anderes Mal kommen.
Wir hatten die Idee, „Vortrags- Bausteine“ zu ein paar zentralen Makroskop- Themen zu entwickeln. Diese könnten wir verschiedenen Ortsgruppen in und um Heidelberg anbieten und dort versuchen etwas in Richtung breiteres Verständnis für unser Wirtschaftssystem zu bewegen.
Gegen später spielte sich die „Diskussion“, oder das „wilde von Ast zu Ast springen“ auf das Thema Kapitalismuskritik ein und drehte sich um Fragen, wie: Verträgt sich eine Marktwirtschaft mit der Demokratie.
Wie immer bei so allgemeinen Themen gibt es hier natürlich große Unterschiede, in unserer Weltbildern. Aber das ist es ja am Ende, was einen solchen Abend so interessant macht.

 

NDS – Mechanismen der Stabilitätssicherung – These zu Rainer Mausfelds Vortrag

Der Vortag von Rainer Mausfeld beginnt im Original mit einem Zitat von Sven Lindqvist: „Du weißt bereits genug. Und ich ebenso. Uns fehlt es nicht an Wissen. Woran es uns mangelt, ist der Mut, zu verstehen, was wir wissen, und Schlüsse daraus zu ziehen.“

Bei Minute 7:31 im Video schließt R. Mausfeld, wir hätten nun eine doppelte Aufgabe:

  1. Wir müssen die Organisation der Macht verstehen.
  2. Wir müssen herausfinden, was uns eigentlich hindert in einer angemessenen Weise darauf zu reagieren.

Dies steht im Widerspruch zum Eingangszitat, nach dem:

  1. wir bereits genug wissen und
  2. wir auch wissen was uns hindert, nämlich der mangelnde Mut.

Der einzig logisch korrekte Schluss aus dem Zitat wäre, darüber nachzudenken, wie wir uns nun Mut machen können und was wir dann damit anfangen – Also was tun?

Als Psychologe hätte er, zumindest auf die Sache mit dem Mut, sicher gute Antworten liefern können.
Er bleibt jedoch, ebenso wie wir sehr häufig, in den gewohnten Bahnen stecken.
Es wird weiter analysiert, Wissen angehäuft und im besten Fall (nicht im Vortrag, aber immerhin beim NDS Stammtisch) noch über den Weg gestritten, wie man das Wissen dann verbreitet.
Man müsste es natürlich nicht verbreiten, wenn man tatsächlich glaubte, dass alle schon genug wissen, wie das Eingangszitat nahe legt . . .

 

 

Dass Rainer Mausfeld sein Eingangszitat ernst nimmt, belegt er erneut am Ende seines Vortrages.
Er endet mit einem Zitat von David Harvey und damit mit der unbeantworteten Ausgangsfrage: Was tun? Und wer zum Teufel tut es?“
Das ist der logisch korrekte Schluss aus dem Eingangszitat, wozu also der Mittelteil?

Diese Sichtweise auf den Vortrag von Rainer Mausfeld führt mich zu meiner These:

Es finden sich wichtige Mechanismen der Stabilitätssicherung in unser aller Gehirne!
Unsere Gehirne stabilisieren die bestehenden Herrschaftsstrukturen mit!

Uns fehlt nicht nur der Mut, sondern wir sprechen oft auch den anderen ausreichendes Wissen ab, sonst würden wir ja nicht versuchen sie zu informieren.
Die Antwort auf die Frage ‚was tun‘ kann doch nicht
‚mehr Informationssammlung und/oder -Verbreitung sein‘.

Das ist zumindest nicht die Antwort von Noam Chomsky:

Aus meiner Sicht, frei nach Noam Chomsky – Wer zum Teufel tut es?:

Wir tun es, wenn wir den Mut finden uns zu organisieren.
(Bisher hatten wir immerhin schon mal den Mut uns zu organisieren und mehr Wissen anzuhäufen, dass wir nicht brauchen. Ein nicht zu verachtender 1. Schritt – die meisten Scheitern wohl schon vorher. . . )

Übrigens gibt es ein alternatives, wenn auch wesentlich älteres und bekannteres Zitat für das Eingangszitat – es stammt von keinem geringeren als Immanuel Kant der es 1784 zum Leitspruch der Aufklärung erklärte:
„sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“

 

Zusammenfassung und Ausblick – Wie können wir uns besser Organisieren?:

In unseren Köpfen stecken viele Dinge, die wie Mechanismen zur Stabilisierung der Herrschaftsstrukturen wirken:

Mausfeld, Chomsky und vermutlich die meisten NDS Stammtischmitglieder glauben, dass es ein harter, schmerzlicher, mutiger Kampf ist, auf den wir uns einlassen müssen.

Wenn das stimmt, ist der Kampf womöglich schon verloren, weil er nie beginnt.
Für einen solchen Kampf geht es uns nämlich zu gut. (Das klingt nach Merkel, aber man kann es auch mit Chomsky´s Worten sagen: „Tatsache ist, dass wir in einer relativ freien Gesellschaft leben“)
Nach dieser Logik muss man daran arbeiten, dass es einer ausreichend großen Masse an Menschen schlecht genug geht, dass sie endlich bereit werden zu kämpfen.

Das erscheint mir unsinnig, daher bevorzuge ich einen anderen Satz aus dem Chomsky Zitat stärker zu betonen:

„Es kann viel getan werden, wenn die Menschen sich organisieren.“

Daher mein Vorschlag: Organisieren wir uns über bürgergemeinschaften.de und tun wir „so ungefähr alles was wir wollen“.

Und wie geht das? Was ist dabei wesentlich?

Der 1. Schritt ist uns auf gemeinsame Ziele zu einigen.
Der 2. möglichst viele Mitstreiter finden.
Der 3. ist die Umsetzung unserer gemeinsamen Ziele.

Wesentlich dabei ist, dass unsere gemeinsamen Ziele und unsere persönlichen Ziele sich sicher unterscheiden werden. Das muss man im Blick haben, wenn man beginnt sich zu organisieren, sonst kann es nur schiefgehen.
Aber dazu wäre ein anderer Vortrag nötig – ich hab´ da ein paar Vorschläge dazu . . .

Mehr Wissen ansammeln, oder verbreiten wollen, ist eine herrschaftsstabilisierende Struktur.
Die Wissenschaft sammelt Wissen. Die Schulen verbreiten Wissen.
Wissenschaft und Lehre ändern nichts an den gesellschaftlichen Herrschaftsstrukturen, sondern tragen zu deren Erhalt bei!

Mathe, Statistik und andere Hirngespinnste

Politische Entscheidungen

Die Gesamtzahl der Gesetzesvorhaben (abgelehnte oder beschlossene), liegt bei ca. 900 bis 1100 pro Wahlperiode. (Hier die Statistik zur Gesetzgebung) Über wie viele davon wird wohl im Wahlkampf gesprochen?
Wie viele der vergangenen Legislaturperiode und wie viele der kommenden?
Wie viele davon finden sich in den Wahlprogrammen?

Wenn sich ein Bürger alle 4 Jahre finden ließe, der die anderen über eine dieser Gesetzesvorlagen informiert, dann könnte man mit ca. 1000 Bürgern alle Gesetzesvorlagen besprechen. Mit 2000 Bürgern hätte man vermutlich sogar 2 Meinungen pro Gesetzesvorlage.

Wenn von 2 Millionen Bürgern (das sind etwa 3,33% der Wahlberechtigten), sich jeder einmal in 4 Jahren mit einem Gesetzentwurf beschäftigt und seine Erkenntnisse mit anderen teilt, dann würden sich mit jedem Gesetzentwurf ca. 2000 Bürger beschäftigen. Wär´ das nicht ein Stück mehr Demokratie?

Kann sich eine gute Idee auch ohne Massenmedien schnell verbreiten?

Ideen die direkt aus der Bürgerschaft kommen haben´s schwer.
Was kann denn von Bürgermund zu Bürgerohr überhaupt erreicht werden?
Dazu ein Gedankenspiel zur Mundpropaganda:

Wir beginnen mit 40 Bürgern im Dezember 2017. Jeder dieser Bürger informiert 6 weitere Bürger.
(Z.B. den Ehepartner, Tochter oder Sohn einen Nachbarn und 3 Bekannte – sind schon 6)
So sind Ende März zu den bisherigen 40 Bürgern 40*6 = 240 neu hinzugekommen, also in Summe 280.
Im April informieren die neu hinzugekommenen 240 Bürger jeweils 5 weitere.
(Die 40 vom Anfang werden plötzlich „informatinsfaul“ und informieren niemanden mehr. . . )
Ende April werden zu den 280 Bürgern also 240*5 = 1200 neue gekommen sein. In Summe 1480.
Mai: Nur die Neuen informieren jeweils 4 weitere Bürger, die Alten bleiben „informationsfaul“.
Ende Mai: 1480 + 1200*4 = 4800. In Summe 6280 informierte Bürger
Juni: Das gleiche Spiel, diesmal je nur 3 Bekannte informieren. (Wer Familie mit 2 Kindern hat braucht keinen Bekannten mehr anzusprechen)
Ende Juni: 6280 + 4800*3 = 14400. In Summe also immerhin 20680.
Juli: Nur die neuen 14400 informieren jeder nur 2 weitere Bürger und es werden: 20680 + 28800 = 49480
August: Nur die 28800 neuen schaffen es noch je einen einzigen weiteren Bürger zu informieren und Ende August sind 78280 Bürger informiert.

Mit dieser Anzahl informierter Bürger ist ein Direktmandat im Wahlkreis Heidelberg erreichbar!
Es ist klar, dass das nur ein Gedankenspiel ist.
Viele Bürger können mehr als nur einen oder zwei Bekannte oder Verwandte informieren.
Auch Zeitungsartikel, Youtube, Facebook und Twitter können natürlich viel beitragen.
Andererseits werden vielleicht mehr als die im Gedankenbeispiel angenommenen 28800 Neuen im August niemand anderen Informieren.

Wie auch immer es in der Realität ausgeht, was mit diesem Gedankenspiel deutlich werden soll ist, daß alle
interessierten Bürgerinnen und Bürger so früh wie möglich, so viele andere informieren sollten wie möglich.
Dann ist es realistisch etwas zu erreichen. Helfen Sie mit!

26 Monate  bis zur politischen Mehrheit in der BRD. . .

Einer beginnt und überzeugt jeden Monat einen bis er 5 hat, die auch jeden Monat einen bis es 5 sind, die wieder. . . u.s.w.

Die Anzahl überzeugter Leute, die sich daraus ergibt lässt sich berechnen. Als „Monate“ gibt man in der Formel die Anzahl der Monate ein:

2^(Monate-1)-(Monate-6)*2^(Monate-7) = Anzahl der überzeugten Leute.

Die Formel ergibt in den ersten 5 Monaten ein leicht falsches Ergebnis, da muss man abrunden. Ab 6 Monaten stimmt´s aber.